Mit den Nationalhymnenpannen scheint es so zu sein wie angeblich bei Flugzeugabstürzen: Sie treten in Serie auf – immerhin, bei allem Schmerz, mit weit weniger dramatischen Folgen. Eine Woche nachdem die zumindest anfänglich petrifizierten deutschen Tennis- Damen beim Fed-Cup in den USA ein "Deutschland, Deutschland über alles" über sich ergehen lassen mussten, bekamen die russischen Biathleten in Hochfilzen nicht nur den falschen Text, sondern gleich die falsche Hymne serviert.

Bei der verpönten ersten Strophe des Deutschlandlieds war der Vortrag des enthusiasmierten Hobbyopernsängers, der als eine Art piefkinesischer Radames herüberkam, strafverschärfend. Wobei aber das Gegröle der russischen Sportler, die den Irrtum durch das Absingen der richtigen Hymne kontern wollten, auch eher nicht das Gelbe vom Ei war.

Solche Fehler gibt es bei Sportevents immer wieder einmal, aber auch offizielle politische Anlässe sind davor nicht gefeit. In Wien etwa wurde 2005 Iraks Präsident Jalal Talabani mit der Saddam-Hymne begrüßt.

Eine andere Kategorie sind musikalische Überforderungen, wie bei der Militärkapelle, die bei Staatsbesuchen in Kairo aufzuspielen pflegt: Die russische und die französische Hymne sind Renner auf Youtube! Hoffentlich besucht Donald Trump vor seinem Impeachment noch Ägypten, das wäre eine ästhetische Kombination allererster Güte! (Gudrun Harrer, 21.2.2017)