Bregenz – Vorarlbergs Landeshauptmann Markus Wallner (ÖVP) drängt auf die Erhöhung der Hochwassersicherheit am Rhein. Beim Projekt "Rhesi" ("Rhein – Erholung – Sicherheit", Anm.) soll nach seinen Vorstellungen noch in diesem Jahr die Grundsatzentscheidung zur Gestaltung des Vorhabens fallen. "Eine Hochwasserkatastrophe mit Überflutung des Rheintals würde das Land um Jahrzehnte zurückwerfen", warnte Wallner.

Mit dem Projekt "Rhesi" soll die Hochwassersicherheit für das Rheintal deutlich gesteigert werden. Derzeit sind die äußeren Schutzdämme des Rheins auf ein 100-jährliches Hochwasser (3.100 Kubikmeter pro Sekunde) ausgelegt, im Zuge von "Rhesi" soll der Abfluss auf ein 300-jährliches Hochwasser (4.300 Kubikmeter) ausgebaut werden. Zudem soll der Fluss auch wieder eine ökologische Aufwertung erfahren. Seit Jahren sind intensive Planungen im Gang, um verschiedenste Interessen wie Hochwasserschutz, Trinkwasserversorgung, landwirtschaftliche Nutzung der Überschwemmungsflächen oder eben auch die Revitalisierung des Stroms unter einen Hut zu bringen. Die endgültige Entscheidung zur Ausgestaltung von "Rhesi" steht aber noch aus. "Es handelt sich um ein Jahrhundertprojekt, zu dem es auch einen Staatsvertrag zwischen Österreich und der Schweiz braucht", erinnerte Wallner am Dienstag nach der Sitzung der Vorarlberger Landesregierung.

Unterstützung vom Bund nötig

Wallner betonte weiters, dass die Länder die Unterstützung des Bundes in der Wasserwirtschaft dringend benötigen. "Ein Rückzug des Bundes in dieser Sache wäre in keiner Weise zu akzeptieren", so der Landeshauptmann. Über den Finanzausgleich schieße der Bund in der Wasserwirtschaft österreichweit etwa 70 Millionen Euro pro Jahr zu. "Ehrlich gesagt: Wir würden 100 Millionen Euro brauchen", sagte Wallner.

2017 werden in Vorarlberg 18 Millionen Euro in die Wasserversorgung, 24 Millionen Euro in die Abwasserentsorgung, 23,5 Millionen Euro in den Schutzbau sowie 8,5 Millionen Euro in die Wildbach- und Lawinenverbauung investiert. 14,7 Millionen Euro davon stammen aus dem Landesbudget, 24,1 Millionen Euro sind Bundesmittel, der Rest stammt von Städten, Gemeinden, Verbänden und Genossenschaften. (APA, 21.2.2017)