Wien – Nicht nur zu einem politischen Monstrum stilisiert Peter Pilz die Eurofighter gern hoch, immer wieder suggeriert der Grüne auch, dass bis zu drei Jets längst lahm seien und quasi auf ihrem Heimatflughafen in Zeltweg nur mehr als Ersatzteillager dahinvegetieren.

Im Verteidigungsministerium weist man diese verkürzte Darstellung zu den routinemäßigen Vorgängen im Fliegerhorst Hinterstoisser zurück: Alle 15 Eurofighter seien grundsätzlich einsatzbereit. Ab März fliegen außerdem wieder 15 Piloten mit dem Gerät. Zur Erinnerung: Aufgrund des rigiden Sparkurses beim Bundesheer musste man bis vor kurzem mit bloß zwölf Mann auskommen, weil aufgrund der hohen Betriebskosten der Abfangjäger nicht mehr alle 15 Piloten auf die vorgeschriebenen Flugstunden gekommen wären. Denn 70 Millionen Euro verschlingt das Betreiben der Eurofighter allein heuer – Tendenz steigend. Eine einzige Flugstunde schlägt sich mit mehr als 60.000 Euro zu Buche.

Wichtige Wartungen

Wie es dennoch dazu kommt, dass nicht ständig alle 23,5 Tonnen schweren Eurofighter von jetzt auf gleich mit ihren 156.000 Pferdestärken in den Himmel gejagt werden können? Einige Flugzeuge befinden sich immer in der Wartung, also im Hangar, bevor sie wieder aufsteigen dürfen – so lauten eben die heiklen, von Airbus vorgegebenen Vorschriften.

Ein weitverbreiteter Vorgang ist es auch, dass defekte Ersatzteile wegen des hohen Kostenaufwandes mitunter nicht sofort neu bestellt und ausgetauscht, sondern zunächst eventuell einer anderen Maschine entnommen werden, die ohnehin am Boden bleiben muss. Aber auch das ist keine austriakische Eigenheit, denn kaum eine Armee kann es sich leisten, alle ihre Kampfjets ständig einsatzbereit zu halten. Im Zuge des Weltwirtschaftsforums in Davos etwa waren zwölf Eurofighter in Dauerbereitschaft.

Grundsätzliches Ziel im Zuge des komplizierten Wartungssystems ist es aber, dass alle 15 Flieger ständig auf die annähernd gleiche Anzahl an Flugstunden kommen – um Differenzen bei der Abnützung zu vermeiden. (Nina Weißensteiner, 20.2.2017)