Roboter übernehmen immer häufiger den Job von Menschen. Damit die Welt nicht aus dem Gleichgewicht fällt, fordert Microsoft-Gründer Bill Gates eine Robotersteuer.

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Microsoft-Gründer Bill Gates hat sich sehr deutlich für eine Robotersteuer ausgesprochen. In einem Interview mit dem Online-Medium Quartz gab der reichste Mann der Welt an, dass durch solch eine Steuer das Innovationstempo gesenkt werden könne und man gleichermaßen die Einnahmen für neue Arbeitsplätze schaffen – etwa in sozialen Einrichtungen oder in Bereichen, wo Maschinen nicht eingesetzt werden.

Gates: "Wirtschaft kann das Problem nicht lösen"

Gates argumentierte weiter, dass man den Menschen Angst vor Innovation nehmen müsse und dass der Staat den Prozess steuern sollte. Die Wirtschaft könnte das Problem nämlich nicht alleine lösen. Gates ist nicht die erste IT-Größe, die sich angesichts der steigenden Automatisierung mit Robotern und deren Auswirkungen auf unsere Gesellschaft auseinandersetzt. Tesla-Chef Elon Musk meinte etwa, dass man auf diese Veränderung unbedingt mit einem bedingungslosen Grundeinkommen reagieren sollte.

Bill Gates fordert eine Robotersteuer.
Quartz

EU-Parlament gegen Robotersteuer

Davon ist man in der Politik allerdings noch weit entfernt. Das EU-Parlament hat zwar kürzlich Rahmenbedingungen und Regeln für Roboter gefordert, sich allerdings deutlich gegen eine Robotersteuer ausgesprochen. Die Industrie hatte zuvor argumentiert, dass sich eine solche Besteuerung als innovationshemmend erweisen würde. Der Markt für industrielle Roboter wächst unterdessen beständig und fordert immer mehr Arbeitsplätze. Nicht nur in Industrieländern, wie Apple-Zulieferer Foxconn beweist. Dieser will nämlich zehntausende Arbeitsplätze durch Roboter ersetzen lassen.

Bundeskanzler Kern lobt den Vorschlag von Bill Gates.

Wie es in Österreich momentan aussieht

In der heimischen Politik wurde bereits eine Maschinensteuer diskutiert. Eingebracht wurde der Vorschlag dazu von SPÖ-Bundeskanzler Kern. Der Koalitionspartner ÖVP blockierte daraufhin die Idee. Wirtschaftskammerpräsident Christoph Leitl sprach sich ebenso klar gegen die Wertschöpfungsabgabe aus. Ganz vom Tisch dürfte die Überlegung aber nicht sein, so kommentierte Kern auf Facebook den Vorschlag von Gates mit den Worten, dass ein "SPÖ-Mitgliedsantrag schon am Weg zu Mr. Bill Gates" sei. (dk, 18.02.2017)