Tegucigalpa – In Honduras ist erneut ein Anführer der Ureinwohner ermordet worden. Fünf bewaffnete Männer seien am Freitag in das Haus von Jose Santos Sevilla eingedrungen und hätten ihn umgebracht, teilten Behördenvertreter und Mitstreiter des Aktivisten mit. Der Professor war einer der Anführer der indigenen Bevölkerungsgruppe der Tolupan, der 28 Stämme und etwa 18.000 Menschen angehören.

Die Tat ereignete sich in dem Dorf Montana de La Flor, rund hundert Kilometer nördlich der honduranischen Hauptstadt Tegucigalpa, wie Bertha Oliva von der Menschenrechtsgruppe Komitee der Familien von gefangenen und festgenommenen Menschen in Honduras der Nachrichtenagentur AFP sagte. Santos Sevilla sei "das Selbe" passiert wie Berta Caceres.

Von Maskierten erschossen

Caceres war am 3. März 2016 im Morgengrauen in ihrem Haus in La Esperanza von mehreren Maskierten erschossen worden. Die Umweltaktivistin hatte als Koordinatorin der Indigenen-Organisation Copinh gegen ein Staudammprojekt der Energiefirma Desa am Rio Gualcarque im Nordwesten von Honduras gekämpft. Der Mord an der vierfachen Mutter wurde international verurteilt.

Oliva sagte, der Mord an Santos Sevilla bestätige einen Bericht der britischen Organisation Global Witness vom Jänner, wonach Menschenrechtsaktivisten in Honduras von dunklen Mächten bedroht sind, die mutmaßlich von der politischen und wirtschaftlichen Elite des zentralamerikanischen Landes angeheuert werden. (APA, 18.2.2017)