Das Arbeitsmarktservice hat nun auch bundesweit einen Kompetenzcheck unter Asylberechtigten durchgeführt. Die Ergebnisse weichen nicht allzu stark von jenen einer ersten Untersuchung ab. Das AMS beharrt darauf, dass vor allem Syrer im Durchschnitt eine gute Ausbildung aufweisen, die Situation von Afghanen eher konträr ist. Die Daten sind aber ohnehin relativ. Die Qualität eines Pflichtschulabschlusses, einer Matura oder eines absolvierten Studiums schwankt ja von Land zu Land erheblich. Und mangelnde Deutschkenntnisse können eine ansprechende Ausbildung leicht entwerten.

Entscheidend ist für die Asylberechtigten und letztlich für die gesamte Gesellschaft, ob Jobs angeboten werden, für die die Zuwanderer qualifiziert sind. Da sind die nackten Fakten weniger rosig als die vom AMS publizierten Daten zum Bildungsstatus der Flüchtlinge. Von den Menschen, die von 2015 bis Mitte 2016 einen positiven Asylbescheid erhielten, haben 15 Prozent einen Arbeitsplatz gefunden. Neben der mangelnden Integration sorgt auch der angespannte Arbeitsmarkt für bescheidene Ergebnisse.

Für eine Bilanz ist es aber noch zu früh. Sie würde an einigen Prinzipien auch nichts ändern: 1.) Integration ist eine Knochenarbeit. 2.) Reißerische Ansagen (Kopftuchverbot & Co) sorgen für eine Spaltung und laufen daher 1.) zuwider. 3.) Die Kosten für die Eingliederung sind hoch. Je besser sie gelingt, desto besser sind die Mittel eingesetzt.(Andreas Schnauder, 17.2.2017)