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Rund 2000 konzessionierte Hausverwalter gibt es in Österreich, sie verwalten nach Angaben des WKÖ-Fachverbands der Immobilientreuhänder Immobilien im Gesamtwert von rund 560 Milliarden Euro. "Bei uns ist also sehr viel Geld im Spiel", sagt Fachverbandsobmann Georg Edlauer, der selbst hauptsächlich als Verwalter tätig ist. Nachsatz: "Da kann natürlich immer was passieren."

Nicht nur Fahrlässigkeiten, sondern auch vorsätzliche Veruntreuungen. "Alle paar Jahre" habe man es im Verwaltergewerbe mit Vorsatzdelikten zu tun – also damit, dass sich etwa ein Verwalter an treuhänderisch verwaltetem Vermögen vergreift. Erst im Vorjahr wurde ein Salzburger Hausverwalter wegen Untreue rechtskräftig zu einer hohen Geldstrafe und sieben Monaten teilbedingter Haft verurteilt, weil er rund 2,6 Millionen Euro von den Betriebskosten- und Rücklagenkonten seiner Kunden unrechtmäßig verwendet hatte. 26 Wohnungseigentumsgemeinschaften waren dabei geschädigt worden.

Zweite Pflichtversicherung

Seit 1. Jänner gibt es nun für alle Verwalter verpflichtend die sogenannte "Vertrauensschadensversicherung". Sie muss von allen gewerblichen Hausverwaltern abgeschlossen werden, und sie deckt auch Vorsatzdelikte. Bisher war die generell für Immobilientreuhänder (also alle Verwalter, Bauträger, Makler) schon seit mehr als zehn Jahren verpflichtende Vermögensschadenshaftpflichtversicherung nämlich lückenhaft: "Nur 'Hoppalas'", so Edlauer lakonisch, waren bisher versichert – "also alles, was fahrlässig passiert ist".

Die neue Versicherung deckt nun auch Betrugsfälle mit vorsätzlich veruntreuten Geldern ab – neben solchen Schadensfällen, die durch Fahrlässigkeit, technisches Gebrechen oder menschliches Versagen entstanden sind. "Ein Rundumschutz", mit dem seine Berufsgruppe nun "auf einer Stufe mit Notaren und Rechtsanwälten steht", so Edlauer. Die neue Versicherung deckt Schadensfälle bis zu einer Höhe von zwei Millionen Euro ab.

Gültige Gewerbeberichtigung

Die Spitze des heimischen Fachverbands – neben Edlauer noch dessen Stellvertreter Gerald Gollenz und Reinhold Lexer – betonte kürzlich bei einer Pressekonferenz, dass nur Verwalter mit bestehender Gewerbeberechtigung über diesen zusätzlichen Versicherungsschutz verfügen würden. "Es ist daher zur eigenen Sicherheit besonders wichtig, sich zu überzeugen, wem man sein Immobilienvermögen anvertraut."

Konzessionierte Hausverwalter sind über die Website www.immobiliencard.at ersichtlich. Diese Website wurde zwar primär dazu ins Netz gestellt, um die Inhaber der seit 2011 existierenden Immobiliencard auszuschildern. Mit der Suchfunktion sind dort aber sämtliche Immobilientreuhänder mit gültiger Gewerbeberechtigung auffindbar. (mapu, 17.2.2017)