Wenn hoher Besuch kommt, dann zeigen wir uns in der Regel von der schönsten Seite. Egal ob das Haus sauber ist, oder eben die schönsten Touren unserer Gegend heraus gesucht werden, wir geben uns richtig Mühe. Vor allem, wenn der Gast keine geringere als unsere Freundin Erika ist. Natürlich haben wir auch noch den Anspruch, selbst etwas Neues kennen zu lernen und kommen ins Grübeln. Wir studieren stundenlang unsere Skitourenführer und kommen dann zu der Erkenntnis, dass das Schöderhorn, auch Großes Mureck genannt, die richtige Wahl sein könnte. Das Schöderhorn liegt in den Radstädter Tauern, Startpunkt der Tour ist der Talschluss Hüttschlag im Großarltal, Salzburger Land. Ziemlich schnell ist das Auto vollgepackt und wir auf dem Weg.

Heute sind die Kutschen los

Als wir den Parkplatz im Talschluss erreichen, sind die Kutschen anstatt der Tourengeher los. Erfreulicherweise gibt es Pferde und Kutschen in Hülle und Fülle, und viel weniger weitere Tourengeher. Eine überschaubare Anzahl steuert die gleiche Richtung an wie wir: Zunächst zum Gehöft Stockham, dann geht es über die Wiese in einige Spitzkehren direkt auf den Berg. Wir sind schnurstracks über die Forststraße auf die Kreealm. Dort gibt es schon ein paar apere Stellen, weswegen wir über den Wald abkürzen müssen. Dann erreichen wir die Kreealm und steigen dem Sommerweg entlang weiter hinauf.

Auf dem Weg ins Kreekar mit dem Schöderhorn im Hintergrund.
Foto: Christian Wurzer

Der Schnee könnte schon etwas mehr werden

Danach geht es wieder ein Stück durch den Wald, entlang der Nordostflanke des Haseckkopfs bis zum Beginn des Kreekars. Das Kreekar stellt sich für uns als ziemlich gute Piste dar. Der Schnee ist so wind-gepresst, dass hier wirklich pistenartige Verhältnisse gegeben sind. Im Grunde genommen ist das gar nicht mal so schlecht. Wir ziehen unsere Spur einfach gerade hinauf, nicht zum Murtörl, sondern in direkter Linie zum Schöderhorn. Zwei, drei Spitzkehren in der Flanke des Schöderhorns machen wir noch, bevor wir die Skier ausziehen und mit ihnen auf dem Rucksack Richtung Gipfel emporsteigen. Das hat einen kleinen alpinistischen Effekt, der uns viel Freude bereitet. Von den paar wenigen Skitourengehern ist hier nicht mehr so viel zu sehen – am Gipfel selbst treffen wir nur auf zwei weitere. Es ist unglaublich ruhig. Und windstill. Der Ausblick gefällt – wir schwelgen in Erinnerungen an die Touren auf den Ankogel oder die Hochalmspitze, die zwei Gipfel, dir wir jetzt von unserem Gipfelplätzchen aus bewundern können.

Der weitere Aufstiegsweg auf das Schöderhorn.
Foto: Christian Wurzer
Die letzten Meter zu Fuß zum Gipfelkreuz.
Foto: Christian Wurzer

Die Abfahrt erfolgt dann über den Aufstiegsweg und ist weniger dramatisch. Pistenartige Verhältnisse erleichtern die Abfahrt. Mit 1450 Höhenmetern im Aufstieg ist diese Tour auch eine Herausforderung – die sich aber in jedem Fall lohnt. Der Weg ins Großarltal ist immer eine Reise beziehungsweise Tour ins Salzburger Land wert. (Sabrina Schulze, Christian Wurzer, 19.02.2017)

Dieser Beitrag erschien zuerst auf wusaonthemountain.at.

Pause am Gipfel des Schöderhorn (2475m) in den Radstädter Tauern.
Foto: Christian Wurzer