Berlin/Paris – Air France-KLM hat dank niedriger Treibstoffpreise im vergangenen Jahr mehr verdient als erwartet. 2016 habe der Betriebsgewinn 1,049 Mrd. Euro betragen, das sei ein Plus von 269 Mio. Euro, teilte die französisch-niederländische Fluggesellschaft mit.

Damit übertrifft die Fluggesellschaft, bei der im vergangenen Sommer Piloten und Kabinenpersonal gestreikt hatten, die Erwartungen von Analysten. Die Experten hatten im Schnitt mit einem operativen Ergebnis von 969 Mio. Euro gerechnet.

Unter dem Strich verdiente Air France-KLM 792 Mio. Euro, um 674 Millionen mehr als im Vorjahr. Hier schlugen sich nicht nur die Treibstoffpreise nieder, sondern auch eine bessere Sitzauslastung.

Umsatzrückgang

Insgesamt ging der Umsatz allerdings im Vergleich zum Vorjahr um 3,3 Prozent zurück auf 24,8 Mrd. Euro. "Zu Beginn des Jahres 2017 ist die Umsatzentwicklung angemessener als 2016", sagte Finanzvorstand Frederic Gagey. Für eine Aussage über die Entwicklung im Gesamtjahr sei es aber noch zu früh.

Das Unternehmen kündigte weitere Einsparungen von mindestens 1,5 Prozent an. Wie der Rivale Lufthansa dreht auch Air France-KLM kräftig an der Kostenschraube. Die Fluggesellschaft plant eine Billig-Airline, die von Paris "Charles de Gaulle" aus fliegen soll. Nach den bisherigen Plänen sollen bei dieser Fluglinie die Kosten für Piloten um 15 Prozent und die für das Kabinenpersonal um 40 Prozent niedriger ausfallen. Die Gewerkschaften haben sich bereits kritisch über das Vorhaben geäußert.

An der Börse wurden die Zahlen positiv aufgenommen: Die Aktien legten 6,7 Prozent zu. 2017 will Air France-KLM mehr Flüge anbieten und die Kapazität um 3,0 bis 3,5 Prozent steigern. Im vergangenen Jahr betrug hier das Plus 0,7 Prozent. 93,4 Millionen Passagiere flogen 2016 mit Air France-KLM. (APA/Reuters, 16.2.2017)