Die Ukraine sieht sich als Opfer zunehmender Hackerangriffe aus Russland. Ukrainische Medien berichteten am Mittwoch unter Bezugnahme auf den Chef des Inlandsgeheimdienstes SBU, Oleksandr Tkatschuk, 2016 habe es eine Rekordzahl von Attacken auf staatliche Einrichtungen und Behörden gegeben.

Dafür sei das Fachwissen einer Regierung und ihrer geschulten Computerspezialisten erforderlich gewesen, fügte der SBU-Chef hinzu, ohne Russland direkt zu nennen.

Ziel: Kraftwerke und andere Energiequellen

Computer-Viren vom Typ Schwarze Energie hätten beispielsweise Kraftwerke und andere Energiequellen infiziert. Auch das Finanzministerium und die Zentralbank seien angegriffen worden. Zu möglicherweise entstandenen Schäden machte Tkatschuk keine Angaben.

Teile der westlichen Ukraine waren 2015 vorübergehend ohne Strom, während ukrainische Truppen gegen prorussische Rebellen im Osten des Landes vorgingen – ein Konflikt, in dem bis heute mehr als 10.000 Menschen getötet wurden.

Ausführliche Untersuchung

Die US-Regierung kam nach eigenen Angaben in einer ausführlichen Untersuchung zu dem Ergebnis, dass Russland hinter dem Angriff steckte. Kiews Erzfeind bestritt das entschieden. Moskau weist auch Berichte zurück, wonach es die Rebellen in der Ostukraine militärisch unterstützt. (APA, 16.2. 2017)