Um Wladimir Putin für einen guten Mann zu halten, muss man entweder komplett naiv oder zynisch sein.

Faktum: Leute aus Donald Trumps Team haben sich während des US-Wahlkampfes mit hohen russischen Geheimdienstlern getroffen. Trumps Sicherheitsberater, General Flynn, musste jetzt wegen seiner Russland-Kontakte gehen.

Faktum: Die Niederlage Hillary Clintons wurde befördert durch gehackte E-Mails aus ihrem Stab, die von Russland über den Helfershelfer Wikileaks an die Öffentlichkeit gekommen waren. Spekulation: Die Putin-Liebe von Trump ist rätselhaft, wenn man nicht an eine Abhängigkeit – Großkredite russischer Banken für Trumps Business? – glauben will.

Faktum: Die französische Rechtsextremistin Marine Le Pen hat für ihren Wahlkampf bereits Großkredite von der Bank eines Putin-Vertrauten erhalten und bittet um weitere. Sie will aus Nato und EU austreten – Putins Wunschtraum. Für sie ist "Putin-Russland ein Vorbild für eine "patriotische Wirtschaftspolitik".

Faktum: Die russischen Propagandasender Sputnik und Russia Today führen eine Verleumdungskampagne gegen den einzigen aussichtsreichen Gegner von Marine Le Pen, Emmanuel Macron. Julian Assange vom Putin-Outlet Wikileaks erklärte, er habe "interessante Infos" über Macron.

Und da kommt sicher noch mehr. Das mit der Naivität wird immer schwieriger. (Hans Rauscher, 15.2.2017)