Ein Ausschnitt aus "50 Shades of Grey". Rumuki soll die Absicherung privater Erotikaufnahmen erleichtern.

Foto: Universal Pictures

Die digitale Vernetzung der Welt erweitert auch die Möglichkeiten der Beziehungspflege. Viele Menschen schicken ihren Partern oder Liebschaften intime Bilder und Videos, um ihrer gegenseitigen Leidenschaft Ausdruck zu verleihen.

Doch mit modernen Mitteln gepflegte Passion hat auch ihre Tücken. Manche gekränkten Ex-Gefährten stellen intimes Material mitunter als Racheakt öffentlich abrufbar ins Internet. Achtloser Umgang mit privaten Aufnahmen sorgt auch Regelmäßig für Erpressungsfälle. Eine Gratis-App namens Rumuki verspricht nun, derlei Gefahren zumindest teilweise zu entschärfen.

Ein Film, zwei Keys

Die aktuell nur für iPhones umgesetzte App will mit doppelter Verschlüsselung und Rechtemanagement punkten. Videos werden sowohl auf dem Gerät des Senders, als auch auf dem Handy des Empfängers mit einem eigenen Schlüssel abgesichert. Der Ersteller muss der anderen Seite explizit die Genehmigung einräumen, verschickte Filme abzuspielen.

Dieses Recht lässt sich einschränken. So kann ein gewisser Zeitraum festgelegt werden, nach dessen Ablauf der Clip wieder entfernt wird. Alternativ kann auch eine festgelegte Anzahl an Abspielvorgängen definiert werden, mit welcher die Haltbarkeit "begrenzt" wird.

Foto: Rumuki

Dabei räumt Rumuki auch die Möglichkeit ein, es sich gänzlich anders zu überlegen. Man hat die Möglichkeit, den Schlüssel für eine Aufnahme zu löschen, woraufhin auch sämtliche Berechtigungen auf anderen Geräten erlöschen und das Video entfernt wird. Zum Abspielen sind stets beide Schlüssel erforderlich. Die Entwickler weisen darauf hin, dass Inhalte nur über ihre Server versandt, aber dort nicht gespeichert werden.

App teils quelloffen

Um ihre Bemühungen um die Sicherheit der App zu untermauern, haben die Programmierer den Quellcode einiger Programmteile offen gelegt, darunter auch den für den Schlüsselaustausch verantwortlichen Server. Weitere Module sollen folgen. Interessenten können sich zudem in ein fünfseitiges Whitepaper über das Sicherheitskonzepts des Sexfilm-Tresors einlesen.

Während Rumuki potenziell in der Lage ist, die Nutzung und Weitergabe intimer Aufnahmen sicher zu regeln, ist das Tool natürlich nicht in der Lage, alle Gefahren zu unterbinden. Jede App ist etwa machtlos gegen das Abfilmen des Handydisplays.

Android-Version in Arbeit

Eine Android-Version von Rumuki befindet sich in Arbeit. Eine Zeitangabe für den möglichen Release gibt es nicht, man kann sich jedoch per E-Mail über die Veröffentlichung informieren lassen. (gpi, 23.07.2017)