US-Präsident Donald Trump (links) traf am Montag mit Kanadas Premier Justin Trudeau zusammen.

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Trump ließ Journalisten von zwei US-Medien Fragen stellen: Vom "Daily Caller" und "Sinclair Broadcasting". In keiner davon ging es um Sicherheitsberater Michael Flynn, der wegen seiner Kontakte zu einem russischen Diplomaten in Bedrängnis geraten war.

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Washington – US-Präsident Donald Trump und Kanadas Premier Justin Trudeau haben ein überraschend harmonisches Bekenntnis zu gemeinsamen Werten und Zielen abgelegt. Trotz unterschiedlicher Auffassungen etwa in der Einwanderungspolitik demonstrierten beide am Montag im Weißen Haus aufs Engste ihre Verbundenheit.

Trump hat dabei offenkundig versucht, die Sorgen Kanadas hinsichtlich der von ihm angestrebten Veränderungen im Freihandelsabkommen Nafta zu zerstreuen. Anders als im Verhältnis zu Mexiko gehe es ihm nur darum, die Handelsbeziehungen zu Kanada zu verbessern. "Wir haben hervorragende Handelsbeziehungen mit Kanada", sagte Trump am Montag auf der gemeinsamen Pressekonferenz mit Trudeau. "Wir werden sie etwas verbessern." Die Situation sei weit weniger schwerwiegend als an der Südgrenze der USA, wo die Transaktionen seit vielen Jahren nicht fair für die USA seien.

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Trudeau verwies darauf, dass das Nafta-Freihandelsabkommen für Kanada eine besondere Bedeutung habe, denn viele kanadische Jobs hingen vom Handel mit den USA ab. Änderungen an Nafta müssten den freien Fluss von Waren und Dienstleistungen gewährleisten. Trump sagte eine enge Koordinierung mit Kanada zu, um Arbeitsplätze in der Region zu halten.

Keine Belehrung von Trudeau

In der Einwanderungspolitik ist Kanada liberaler als die USA: Unter Trudeau hat das Land bisher 40.000 syrische Flüchtlinge aufgenommen. "Wir setzen unsere Politik der Offenheit fort, ohne Sicherheit aufs Spiel zu setzen. Wir werden weiterhin Flüchtlinge aus Syrien bei uns willkommen heißen." Es sei nicht seine Aufgabe, die USA zu belehren, wie man regiere. Auch in den USA werde es weiter Einwanderung geben, kündigte Trump an, aber "wir können nicht die falschen Leute hereinlassen". Vereinbart wurde die Fortführung des amerikanisch-kanadischen Grenzschutzes, die Maßnahmen an der Grenze wolle man ausbauen.

Sowohl Trump als auch Trudeau betonten die guten Beziehungen und die produktive Diskussion, die sie am Montag geführt hätten. Die Verbindung zwischen den beiden Staaten sie eine besondere, sagte Trudeau, man bleibe füreinander der "wichtigste Partner" und werde in den kommenden Jahren eng zusammenarbeiten. (Reuters, red, 13.2.2017)