Wien – Der Wiener Bürgermeister mahnt von seinen Kritikern, die seinen Rücktritt fordern, Respekt ein. "Verstehen Sie mich richtig: Ich halte es nicht für unkeusch, wenn man bei einem 67-Jährigen diskutiert, wie das in Zukunft aussehen soll. Nur könnte man das eine Spur respektvoller gestalten. Ich bin ja nicht erst gestern hereingeschneit", sagt Häupl in der Tageszeitung "Österreich" (Sonntag-Ausgabe).

Von manchen Parteifreunden zeigt sich Häupl laut Vorabmeldung enttäuscht. Konkret nennt er hier den ehemaligen SPÖ-Bundesgeschäftsführer Gerhard Schmid und den ehemaligen Landesparteisekretär Christian Deutsch: "Schmid verstehe ich nicht und Christian verstehe ich nicht. Beleidigt sein ist für mich auch keine politische Kategorie, aber natürlich ärgert es einen, wenn sich politische Ziehsöhne im Grenzbereich zu Brutus bewegen." Vom Simmeringer Bezirksparteichef Harald Troch würde sich Häupl erwarten, dass er "endlich das einlöst, was wir uns vor einem Jahr ausgemacht haben: nämlich den 11. Bezirk für die SPÖ zurückzuholen. Getan hat sich bis zur Stunde nichts."

Weitere personelle Veränderungen nach der kleinen Rathaus-Rochade im Jänner mit dem Abgang der damaligen Gesundheitsstadträtin Sonja Wehsely will Häupl nicht ausschließen: "Bei der Entwicklung unserer Perspektiven müssen wir uns mit allen Fragen beschäftigen. Auch mit personellen." (APA, 11.2.2017)