Mit Steam Direct wird das Games-Angebot auf Steam in Zukunft deutlich anwachsen.

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Spieleentwickler und Plattformbetreiber Valve wird noch im Frühjahr das Steam Greenlight-Programm beerdigen. Dieses diente vorwiegend kleineren Herstellern dazu, mithilfe der Community ihre Titel in den Steam-Katalog aufnehmen zu lassen. Ein Prozess der künftig mit einem alternativen System, genannt Steam Direct, umgekrempelt werden soll.

Hauptgrund dafür, so schreibt Venturebeat, ist, dass sich Valve selbst bei diesem "Zulassungsprozess" weitgehend selber aus dem Spiel nehmen möchte. Denn man empfindet sich ob des stetig größer werdenden Volumens an neuen Games zunehmend als Flaschenhals.

Mehr Games für Steam

"Es kam schon vor, dass wir uns versammelten und 400 gute Spiele sahen, die wir auf Steam bringen wollten. Und nach einem Blick auf unsere Ressourcen mussten wir dann sagen: 'Okay, suchen wir zehn aus'", sagt Valves Business-Chef Tom Giardino.

Unter dem Greenlight-Programm konnten Entwickler eine einmalige Gebühr zahlen und dann ihre Spiele der Nutzergemeinde zur Abstimmung vorlegen. Je populärer sich in Spiel erwies, desto eher wurde es zur Aufnahme in den Steam-Katalog berücksichtigt. Da auf diesem Weg aber viele potenziell interessante Titel außen vor geblieben sei, stellt man nun um.

Bei Steam Direct zahlen Spieleschmieden einen Betrag pro Spiel. Valve nimmt anschließend nur noch grundlegende Prüfungen vor, etwa um sicher zu stellen, dass das Game auch auf den angegebenen Betriebssystemen läuft und den üblichen Richtlinien für Steam-Inhalte entspricht. Anschließend soll es bereits im Angebot auftauchen. Ein Prozedere, das etwa an Einreichungen im Google Play-Store für Android-Apps erinnert.

Gebührenhöhe steht noch nicht fest

Das Angebot an Spielen wird damit in Zukunft deutlich wachsen. Damit Nutzer sich in der Vielfalt zurecht finden, sollen bessere Empfehlungsalgorithmen Titel hervorheben, die auf Basis der eigenen Spielebibliothek und Nutzungszeiten für sie interessant sein dürften.

Zur Vermeidung von Missbrauch soll außerdem ein System zur Meldung von Copyrightverstößen eingerichtet werden. Auch die Vergebührung pro Spiel für die Entwickler soll davor abschrecken, Unfug mit Steam Direct zu treiben. Die Beträge, die man einheben wird, stehen noch nicht fest. Im Gespräch sind aber Summen zwischen 200 und 5.000 Dollar pro Titel. (red, 11.02.2017)