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General John Nicholson bei seiner Anhörung im US-Senat am Donnerstag

Foto: AP/J. Scott Applewhite

Moskau/Washington – Russland hat den USA und der NATO eine Zusammenarbeit in Afghanistan angeboten. Die Regierung in Moskau sei bereit, die Kooperation zu erneuern, um gemeinsame Ziele am Hindukusch zu erreichen, sagte Außenamtsvertreter Samir Kabulow in einem am Donnerstag veröffentlichten Interview der Nachrichtenagentur Tass.

Die Sicherheitslage verschlechtere sich und die afghanischen Sicherheitskräfte seien nicht in der Lage, sich der "bewaffneten Opposition" entgegenzustellen. "Unter solchen Bedingungen könnte ein hastiger Abzug von ausländischen Militärs unvorhersehbare Konsequenzen haben und jene minimalen positiven Ergebnisse zerstören, die in den vergangenen Jahren erreicht wurden."

General fordert mehr Sopldaten

Der Kommandant der amerikanischen und internationalen Streitkräfte in Afghanistan, US-General John Nicholson, hatte zuvor vor einem Senatsausschuss in Washington für eine Aufstockung seines Truppenkontingents um mehrere Tausend Soldaten plädiert. Nur so sei die Oberhand über die radikalislamischen Taliban zu gewinnen.

Gleichzeitig warf er aber Russland auch vor, den USA und der NATO in Afghanistan schaden zu wollen. Moskaus Ziel sei es, die Taliban zu "legitimieren und zu unterstützen". Russische Regierungsvertreter haben solche Vorwürfe zurückgewiesen. Die wenigen Kontakte, die Russland zu den Taliban habe, seien dazu da, die Extremisten an den Verhandlungstisch zu bewegen.

Der ehemalige Präsident Barack Obama hatte den Abzug der US-Truppen aus Afghanistan eingeleitet. Derzeit sind noch etwa 8.400 US-Soldaten vor Ort. Obamas Nachfolger Donald Trump hat sich bisher nicht eindeutig positioniert, ob er die Entsendung zusätzlicher Soldaten nach Afghanistan genehmigen wird. (APA, Reuters, 9.2.2017)