Spricht man über Spieleplattformen, so sind meistens Konsolen, PCs und Mobilgeräte gemeint. Wearables werden üblicherweise nicht in diese Kategorie gezählt. Das spanisch-amerikanische Start-up FMTwo will das ändern und hat gemeinsam mit Atari nun das Gameband vorgestellt – die erste Smartwatch für Gamer.

Das Gameband soll auf unnötige Zusätze verzichten und abseits grundlegender Smartwatch-Funktionen ganz dem spielerischen Einsatz gewidmet sein. Konzipiert ist sie als Companion-Device für Spiele, aber auch als kleine Konsole für das Handgelenk. Finanziert wird das Gerät über eine Crowdfunding-Kampagne bei Kickstarter.

Gameband

Verzicht auf Pulsmesser und GPS

Als Hardwarebasis dient ein Snapdragon Wear 2100-Prozessor, der auf 512 MB RAM zugreifen kann. Der interne Speicher umfasst vier GB und kann mittels microSD-Karte aufgestockt werden. Das Gerät vernetzt sich per Bluetooth 4.2 und WLAN (802.11n) und kann über einen USB-C-Port aufgeladen oder mit einem Rechner verbunden werden. An Bord sind weiters ein Gyroskop, ein Beschleunigungssensor und ein Lichtsensor. Auf GPS oder einen Pulsmesser verzichtet man, dafür fällt der Akku mit 400 mAh für eine Smartwatch relativ groß aus.

Das quadratische Display besitzt eine Diagonale von 1,6 Zoll. Es handelt sich um ein AMOLED-Panel mit 320 x 320 Pixel. Das Gehäuse soll in der finalen Fassung zumindest den IPX4-Standard erfüllen, also geschützt gegen Spritzwasser sein.

Foot: FMTwo

Fünf Games an Bord

Das Betriebssystem ist Android-basiert und soll im Auslieferungszustand auf Version 6.0.1 "Marshmallow" aufbauen. Als Basis-Apps zur Zusammenarbeit mit dem Smartphone sind Kalender, Kontaktverwaltung, Dialer, eine Wetter-App, Musikplayer und ein Wecker vorinstalliert. Dazu gesellt sich Amazons KI-Assistentin Alexa. Die Zeitanzeige (Watchface) ist anpassbar, für die Zukunft wird die Veröffentlichung von zahlreichen, spieleinspirierten Designs versprochen.

Auch fünf Retro-Games sind vorinstalliert: "Asteroids", "Pong" "Breakout", "Centipede" und "Crystal Castles". In Umsetzung befindlich ist außerdem ein Minispiel zum oft als "2D-Minecraft" bezeichenten Indietitel "Terraria". Läuft die Finanzierung besonders gut, soll der Umfang der anfänglichen Spieleausstattung erweitert werden.

"iTunes für Games"

Eine weitere Rolle spielt ein Tool names "Pixel Furnace", das am eigenen PC oder Laptop installiert wird. Beschrieben wird es als "iTunes für Spiele". Neben neuen Spielen, die direkt auf dem Gameband gespielt werden können, sollen sich hier auch Games auf die microSD-Karte herunterladen lassen. Schließt man das Gameband an einen anderen Rechner an, soll man die gespeicherten Spiele dort wieder problemlos installieren können

Angebunden ist Pixel Furnace an einen eigenen Clouddienst. Dort lassen sich auch andere Dateien, Fotos und Musik hinterlegen und abspielen. Der Speicherplatz wird ein Jahr lang gratis zur Verfügung gestellt. Angaben zur Preisgestaltung nach Ablauf dieser Zeit liegen nicht vor.

Foot: FMTwo

Bereits finanziert

Das Finanzierungsziel von 75.000 Dollar konnte das Gameband schon am ersten Tag durchbrechen. Die Kampagne läuft noch bis 17. März. Die Auslieferung soll laut Plan im kommenden September beginnen. Angeboten wird die Smartwatch in drei verschiedenen Designs. Aktuell werden Interessenten noch limitierte Mengen zu 149 Dollar angeboten, der spätere Retailpreis soll bei 199 Dollar liegen.

Wie üblich bei solchen Crowdfundingprojekten sind potenzielle Ausfallsrisiken zu beachten. (gpi, 18.02.2017)