Washington/Ankara – US-Präsident Donald Trump hat der Türkei eine enge politische Zusammenarbeit angeboten. Das Land sei ein strategischer Partner und Nato-Verbündeter, der auf die Unterstützung durch die USA zählen könne, erklärte Trump nach Angaben des US-Präsidialamts am Montag in einem Telefonat mit dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan.

Die Politiker hätten zudem den gemeinsamen Kampf gegen "den Terrorismus in allen seinen Formen" besprochen. Trump habe dabei ausdrücklich den Beitrag der Türkei im Kampf gegen die Islamisten-Miliz IS gewürdigt. Regierungskreisen in Ankara zufolge wurde ein gemeinsames Vorgehen gegen den IS in Syrien vereinbart. Die Kooperation betreffe die beiden vom IS kontrollierten Städte Raqqa und Al-Bab, hieß es.

Weitere Themen in dem Telefonat seien eine Sicherheitszone in Syrien, die Flüchtlingskrise und der Kampf gegen Terror gewesen. CIA-Direktor Mike Pompeo werde am Donnerstag in die Türkei reisen, um über die Kurdenmiliz YPG zu beraten, hieß es in den Kreisen. Erdogan forderte die USA auf, die YPG nicht länger zu unterstützen. Die YPG gehört zu einer von den USA unterstützten Anti-IS-Allianz und gilt als Verbündete des Westens gegen den IS. Das türkische Militär bekämpft dagegen die Kurdenmiliz in Syrien und stuft sie als Terrororganisation ein.

Nach dem Machtwechsel in Washington war bei den europäischen Nato-Bündnispartnern die Sorge gewachsen, dass die Trump-Regierung die transatlantische Partnerschaft infrage stellen und eine Spaltung Europas vorantreiben könnte. Trump hatte Mitte Jänner die Nato als überholt bezeichnet, weil sie "vor vielen, vielen Jahren entworfen wurde" und sich "nicht um den Terrorismus gekümmert" habe. Er stellte auch die Nato-Beistandsgarantie für Länder infrage, die nicht genug im Verteidigungsbereich investieren. Seit seinem Amtsantritt bekannte sich Trump aber mehrfach zur Nato. Ende Mai will er die Staats- und Regierungschefs der anderen Nato-Mitgliedstaaten bei einem Gipfel in Brüssel treffen. (APA, Reuters, 8.2.2017)