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HSV-Stürmer Wood schiebt den Ball zum 2:0 ins Kölner Netz.

Foto: reuters/bimmer

Hamburg – Peter Stöger ist mit dem 1. FC Köln im Achtelfinale des deutschen Fußball-Pokals ausgeschieden. Die Kölner, die zuletzt im Jahr 2010 die Runde der letzten acht erreicht hatten, mussten sich am Dienstag beim Hamburger SV mit 0:2 geschlagen geben.

Der HSV (ohne den verletzten Michael Gregoritsch) steht dagegen erstmals seit 2014 im Viertelfinale. Vor 45.143 Zuschauern im eiskalten Volksparkstadion erzielten Gideon Jung (5.) und Bobby Wood (76.) die Tore. Die chronisch klammen Hanseaten dürfen sich somit über einen unverhofften Geldsegen freuen. Für das Erreichen des Viertelfinals kassiert der Klub garantierte DFB-Prämien von 1,265 Millionen Euro, hinzu kommen Zuschauereinnahmen und TV-Gelder. Auch Titelverteidiger Bayern München, Gladbach und Zweitligist Bielfeld sind weiter.

Trotz sechs Wechseln im Vergleich zum jüngsten 1:0-Erfolg gegen Bayer Leverkusen diktierten die Hamburger, in der Bundesliga in den Abstiegskampf verwickelt, von Beginn an das Spielgeschehen. Während von der Kölner Offensive um Torjäger Anthony Modeste (15 Liga-Tore) in der ersten halben Stunde keinerlei Gefahr ausging, kombinierten sich die Hamburger immer wieder nach vorne.

Die Gäste, bei denen Trainer Stöger seine Startelf im Vergleich zum Wochenende (1:0 gegen Wolfsburg) auf drei Positionen änderte, brauchten für die erste Torchance bis zur 31. Minute. Yuya Osako schlenzte den Ball allerdings knapp über das Gehäuse. Zwei Minuten später fischte HSV-Keeper René Adler einen Schuss von Simon Zoller aus dem Eck.

In der zweiten Halbzeit ging bei den Kölnern deutlich mehr. Erst verfehlte Osako das Ziel um Längen (48.), dann schlug die Minute von Adler: Zunächst parierte er gegen den Ex-Hamburger Artjoms Rudnevs, dann auch die beiden Nachschüsse von Zoller aus kurzer Distanz (56.).

Fortan entwickelte sich ein Duell mit offenem Visier, in dem vor allem die Hamburger weiter für Akzente sorgten. Mergim Mavraj und Wood, der völlig freistehend an FC-Schlussmann Thomas Kessler scheiterte, fanden Chancen auf ein zweites Goal vor, ehe der US-Amerikaner die Partie doch entschied. Stöger: "Wir sind gegen einen engagierten und zweikampfstarken Gegner nicht so gut ins Spiel gekommen. Deswegen geht der HSV-Sieg in Ordnung."

Eingeigelte Wölfe in München, Lahm macht Schluss

In München erzielte Flügelstürmer Douglas Costa in der 17. Minute mit einem Distanzschuss, den VfL-Kapitän Luiz Gustavo unhaltbar abfälschte, den einzigen Treffer. Die Wolfsburger, mit einem strikten (bis ängstlichen) Defensivkonzept angerückt, waren den Münchnern in allen Belangen unterlegen. Das lange einseitige Spiel trat aber etwas in den Hintergrund, nachdem Bayern-Kapitän Philipp Lahm bestätigte, dass er im Sommer seine erfolgreiche Karriere beenden wird.

Dem Offensivspiel der Bayern fehlte wie schon zuletzt Esprit. Viel lief beim Team von Trainer Carlo Ancelotti über die rechte Seite, wo Lahm und Arjen Robben sehr aktiv waren. In der Zentrale versuchte Thiago, bei seinem ersten Einsatz in diesem Jahr das Spiel zu gestalten, was ihm aber nicht immer gelang.

Die Münchner versäumten es vor 73 500 Zuschauern, bei Möglichkeiten von Thiago (55.) sowie Costa und David Alaba (beide 56.) für klare Verhältnisse zu sorgen. Der Spielverlauf wäre in der Folge um ein Haar auf den Kopf gestellt worden, als Wolfsburg aus dem Nichts durch Yunus Malli (82.) und Daniel Didavi (85.) große Chancen zum Ausgleich vorfand. Der davor arbeitslose Bayern-Keeper Manuel Neuer war jedoch auf dem Posten. (sid, apa, red, 7.2. 2017)

Achtelfinal-Ergebnisse:

Hamburger SV – 1. FC Köln 2:0 (1:0)

Bayern München – VfL Wolfsburg 1:0 (1:0)

Greuther Fürth (II) – Borussia Mönchengladbach 0:2 (0:2)

Astoria Walldorf (IV) – Arminia Bielefeld (II) 4:5 n. E., 1:1 n.V. (1:1,0:0)