Ralph Hasenhüttl: "Wir haben auch das Gefühl, dass unsere Fans das so einordnen, wie es ist".

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Dortmund/Leipzig – RB Leipzigs Trainer Ralph Hasenhüttl geht davon aus, dass seine Mannschaft die Vorfälle beim Auswärtsspiel der deutschen Fußball-Bundesliga gegen Borussia Dortmund rechtzeitig vor dem Duell mit dem HSV kommenden Samstag abhakt. Der Steirer wollte die Geschehnisse vor und während der Partie, bei denen RB-Fans von BVB-Ultras attackiert worden waren, am Dienstag noch einmal mit dem Team besprechen.

Hasenhüttl sagte, dass derartiges in der Mannschaft "schnell auch beiseitegeschoben wird und schon morgen kein Thema mehr" sein wird. "Wir haben auch das Gefühl, dass unsere Fans das so einordnen, wie es ist, und nicht mit irgendwelchen Gegenaggressionen reagieren, sondern weiter unsere Fankultur pflegen und dafür stehen, dass wir anders sein wollen", betonte der 49-Jährige.

Vor der Partie am vergangenen Samstag waren RB-Fans, darunter auch Kinder, auf dem Weg ins Stadion unter anderem mit Steinen, Flaschen und Dosen beworfen worden. Dabei wurden sechs Zuschauer und vier Polizisten verletzt. Zudem wurden auf der Südtribüne Banner mit geschmacklosen und beleidigenden Sprüchen gegen den vom österreichischen Getränkehersteller gesponserten Verein ausgerollt.

Elf mutmaßliche Täter vorläufig festgenommen

Am Samstagabend waren elf mutmaßliche Täter aus der Ultraszene des BVB und ein Leipziger vorläufig festgenommen worden. Mittlerweile sucht die deutsche Polizei nach Video- und Fotoaufnahmen, um die Täter zu ermitteln. Sie hat dazu am Dienstag ein Hinweisportal freigeschaltet, auf dem Zeugen Bilder und Videos hochladen können.

Zum Stand der Ermittlungen machte eine Polizeisprecherin am Dienstag aber ebenso keine Angaben wie dazu, welche Konsequenzen aus den Vorfällen für das DFB-Cupspiel der Dortmunder gegen Hertha BSC Berlin am Mittwoch gezogen werden. Die Planung des Einsatzes laufe noch, hieß es.

Dortmunds Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke hatte am Montag gesagt, er habe "das Gefühl, dass wir erste Täter haben ermitteln können". Die Dortmunder hatten das Duell der beiden Verfolger von Rekordmeister Bayern München mit 1:0 für sich entschieden. In der Tabelle fehlen dem BVB aber immer noch acht Punkte auf die zweitplatzierten Leipziger. (APA, 7.2.2017)