Siegfried Nagl und die Volkspartei gehen als Sieger der Grazer Gemeinderatswahl hervor. 38,2 Prozent der Stimmen haben sie gemäß Hochrechnung inkl. Wahlkartenprognose erhalten.

Aber wie setzt sich die Wählerschaft der jeweiligen Parteien zusammen? Woher kommen die Wähler? Und wie viele Grazer sind ihrer Partei treu geblieben? Das hat das Sora-Institut in seiner Wählerstromanalyse für den ORF errechnet. Aus dieser lassen sich grob fünf Schlüsse ziehen:

  • Sieben von zehn ÖVP-Wählern haben schon 2012 für die Partei um Siegfried Nagl gestimmt. Die etwa vier Prozentpunkte Stimmenzuwachs kommen am ehesten von vormaligen SPÖ- und KPÖ-Wählern.
  • Die Wählerschaft der KPÖ hat sich im Vergleich zu anderen Parteien am deutlichsten gewandelt. Nur 43 Prozent aus diesem Wahlgang haben schon 2012 die Kommunisten gewählt. Am stärksten hat die KPÖ Nichtwähler mobilisiert. Für Sozialforscher und Politikberater Günther Ogris könnte das auf den Protest gegen das geplante Murkraftwerk zurückzuführen sein.
  • Die Freiheitlichen haben in der Wählerschaft von SPÖ- und KPÖ-Wählern Stimmen gesammelt.
  • SPÖ und Grüne haben Stimmen verloren. Die Stimmenbasis stellen Wahlberechtigte, die schon vor fünf Jahren die jeweilige Partei gewählt haben.
  • Die Neos ziehen mit den Stimmen vormaliger Wähler der Volkspartei und der Grünen in den Gemeinderat ein.

(gart, 6.2.2017)