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Derzeit fliegt die größte arabische Fluggesellschaft Wien einmal pro Tag mit einem A380 Wien an.

Foto: ap/François Mori

Wien – Beim Ausbau seines Streckennetzes setzt der Airbus-Großkunde Emirates vor allem auf Flugzeuge des Typs Boeing 777x. Der Konkurrent des Langstreckenjets A350 habe "mehr Reichweite und wird uns helfen, gewisse Märkte anzufliegen, die wir heute nicht nonstop bedienen können", betonte Emirates-Vertriebschef Thierry Antinori kürzlich. Zugleich unterstrich er, dass die Fluglinie weiterhin auf den Großraumflieger A380 setze. "Dieses Flugzeug hat eine große Akzeptanz bei unseren Kunden, das ist das Flaggschiff von Emirates", sagte der Topmanager. "Wir werden 2017 weitere A380 in die Flotte aufnehmen und mehr Ziele mit A380 anfliegen." Derzeit hat Emirates als größter Abnehmer 92 Maschinen des Typs A380 im Dienst.

Dennoch überrascht zeigte sich der Emirates-Chef für Österreich und Osteuropa, Martin Gross, am Mittwoch über die gute Akzeptanz des A380, der seit Juli 2016 von Dubai nach Wien fliegt – vor allem in der Business Class. Er könne sich vorstellen, dass auch ein zweiter A380 Wien ansteuert – vorausgesetzt, die Nachfrage sei da und die Maschine verfügbar, so Gross zum STANDARD. Emirates hat aktuell 50 A380-Fixbestellungen im Konzern.

Hoffen auf Lounge in Wien

Derzeit steuert Emirates einmal täglich mit dem A380 Wien an. Das Großraumflugzeug bietet Platz für bis 500 Passagiere. Der zweite Wien-Flug erfolgt täglich mit einer Boeing 777. Laut Gross bleiben in etwa ein Drittel der Passagiere, die ab Wien fliegen, in Dubai, der Rest reise nach einem Zwischenstopp weiter. 2016 registrierte Gross sehr starke Ströme in Richtung USA. Ab April wird es daher auch eine Verbindung Dubai–Athen–Newark geben.

Auch der Komfort der Fluggäste sei ihm ein Anliegen. So wünsche er sich eine eigene Lounge für Emirates-Kunden am Flughafen Wien-Schwechat: "Wir hoffen, bei den Ausbauplänen des Airports eine eigene zu bekommen." Der Flughafen Wien sei bisher sehr kooperativ gewesen. Insider vermuten allerdings, dass die Umsetzung schwierig sein werde. Der Grund: Es fehle schlicht der Platz im Emirates-Gate.

US-Einreisebestimmungen

Erst kürzlich musste Emirates – wie andere Fluggesellschaften auch – seine Crew für Flüge in die USA umstellen. Die neuen Reiseregeln von US-Präsident Donald Trump verbieten seit vergangenem Freitag Bürgern von sieben Staaten aus dem Nahen Osten und Afrika die Einreise. Betroffen sind der Irak, der Iran, der Jemen, Libyen, Somalia, der Sudan und Syrien. Der Schritt wurde mit dem Kampf gegen den Terrorismus begründet. Die großen Airlines vom Persischen Golf haben im Nahen Osten und Nordafrika ein dichtes Netz von Flugverbindungen und sind deshalb von dem US-Verbot stärker betroffen als andere Fluggesellschaften.

Der Flughafen von Dubai verteidigt unterdessen seine Position als Airport mit den meisten internationalen Reisenden der Welt. 2016 flogen 83,6 Millionen Menschen von oder nach Dubai, wie die Betreibergesellschaft vergangene Woche mitteilte. Das war ein neuer Rekord und eine Steigerung um 7,2 Prozent im Vergleich zu 2015. Für das laufende Jahr sagte Flughafenchef Paul Griffiths 89 Millionen Passagiere voraus. Der Flughafen hatte im Jahr 2014 London-Heathrow als internationalen Airport Nummer eins abgelöst. Dubai wird von mehr als 100 Fluggesellschaften bedient und ist das Drehkreuz von Emirates. (cr, APA, 2.2.2017)