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Die EU hat die letzte Hürde zur weitgehenden Abschaffung von Roaming-Gebühren genommen.

Foto: REUTERS/Vincent Kessler

Die EU-Institutionen haben den Weg zur Abschaffung von Roaming-Gebühren bei der Handynutzung im EU-Ausland ab Juni endgültig freigemacht. Unterhändler von EU-Kommission, Parlament und Mitgliedsländern einigten sich in der Nacht auf Mittwoch auf Höchstgrenzen für die Kosten, die Telekom-Unternehmen untereinander zahlen müssen, wenn ihre Kunden ihr Mobiltelefon auf Reisen nutzen.

Der Kompromiss zwischen der maltesischen EU-Ratspräsidentschaft und dem EU-Parlament führe zu einer Reduktion der Obergrenzen um 90 Prozent, teilte der EU-Ministerrat mit.

"Spielraum für niedrigere Verbraucherpreise"

Der ÖVP-Europaabgeordnete und Mitverhandler Paul Rübig sprach von einem "Durchbruch". Die letzte Hürde für Telefonieren und Surfen im EU-Ausland wie zu Hause werde damit beseitigt. "Niedrigere Großhandelspreise geben Spielraum für niedrigere Verbraucherpreise. Wir stehen fest zu unserem Versprechen an die Konsumenten, dass die Roaminggebühren diesen Sommer verschwinden werden", sagte Rübig.

Obergrenzen

Ab 15. Juni dürfen die Provider in der EU laut Rübig maximal 7,70 Euro pro Gigabyte für Datenroaming an andere Internetanbieter verrechnen. Diese Obergrenze werde am 1. Jänner 2018 auf sechs Euro sinken, und weiter auf 4,50 Euro im Jahr 2019, 3,50 Euro 2020, drei Euro 2021 und schließlich 2,50 Euro im Jahr 2022, teilten der EU-Ministerrat und Rübig mit. Derzeit gilt eine Obergrenze von 50 Euro pro Gigabyte.

Ebenfalls mit 15. Juni wird für Sprachanrufe die Obergrenze für Roaming im Großhandel von fünf auf 3,2 Cent reduziert. Das Limit für SMS sinkt von zwei auf einen Cent pro Mitteilung. (APA, Reuters, 1.2.2017)