Prag – Das tschechische Außenministerium ist nach Angaben von Ressortchef Lubomir Zaoralek Ziel eines Hackerangriffes geworden. Die Täter seien in Dutzende E-Mail-Konten eingedrungen, sagte der Minister am Dienstag in Prag. Geheiminformationen seien nicht erbeutet worden, weil sie in einem eigenen IT-System bearbeitet würden.

Über einen Zeitraum von Wochen oder Monaten konnten sie die Kommunikation des Führungspersonals einschließlich des Ministers mitlesen. "Es war ein massives Datenleck", erklärte Zaoralek. Vermutlich stehe hinter dem Angriff in Tschechien ein Staat, sagte er unter Berufung auf Experten. Demnach gibt es Parallelen zum Hackerangriff auf die Demokratische Partei in den USA im vergangenen Jahr.

Die US-Demokraten wurden im Wahlkampf der Präsidentschaftskandidatin Hillary Clinton mehrmals das Ziel von Hackerangriffen. Dabei wurden auch E-Mails erbeutet, die der Rivalin des späteren Wahlsiegers Donald Trump mutmaßlich schadeten. Die US-Geheimdienste erklärten später, der russische Präsident Wladimir Putin habe die Aktion persönlich angeordnet. Belege dafür gelangten nicht an die Öffentlichkeit. Russland hat die Anschuldigungen stets zurückgewiesen. (APA, 31.1.2017)