Proteste gegen Donald Trump und Theresa May vor der Downing Street 10.

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Washington/London – Zehntausende Menschen haben am Montag in London, Edinburgh und anderen britischen Städten gegen das umstrittene US-Einreiseverbot demonstriert. Vor dem britischen Regierungssitz in der Londoner Downing Street versammelten sich Tausende mit Schildern und Bannern. Sie forderten Premierministerin Theresa May auf, sich deutlicher von der Einreisepolitik des US-Präsidenten Donald Trump zu distanzieren.

Auch im britischen Parlament rief das umstrittene Dekret des neuen US-Präsidenten heftigen Widerspruch hervor. Die Abgeordneten kamen am Abend spontan zu einer außerordentlichen Debatte zusammen.

Zuvor hatte der britische Außenminister Boris Johnson das Einreiseverbot für Flüchtlinge und Bürger mehrerer mehrheitlich muslimischer Länder als "spaltend und falsch" bezeichnet. Er versicherte im Parlament, britische Staatsbürger seien nicht betroffen.

Viele Abgeordnete wollten sich damit jedoch nicht zufriedengeben. Sie forderten, die Einladung an Trump zum Staatsbesuch zu überdenken oder ihm zumindest eine Rede vor dem Parlament zu versagen. Eine Petition, die geplante Staatsvisite des US-Präsidenten abzusagen, erhielt bis zum Abend rund 1,5 Millionen Unterschriften. Die Regierung hält jedoch an ihrer Einladung für Trump fest. Premierministerin Theresa May ließ wissen, sie sei "sehr glücklich gewesen", den US-Präsidenten nach Großbritannien einzuladen. (APA, 30.1.2017)