Mailand/Frankfurt – Mitten in ihrer milliardenschweren Kapitalerhöhung gerät die Bank-Austria-Mutter Unicredit wegen fauler Kredite immer stärker unter Druck. Die Europäische Zentralbank wolle bis Ende Februar eine Strategie sehen, wie die Unicredit ihre Probleme mit den Krediten bewältigen wolle, teilte die Großbank am Montag mit.

Die Bank habe zum Ende des Jahres die individuellen Kapitalanforderungen (SREP-Quote) der EZB wegen ihrer 12,2 Milliarden Euro schweren Abschreibungen nicht erfüllt. Die EZB habe eine Reihe von Risiken aufgezeigt, die neben den faulen Krediten auch die Liquidität sowie Schwierigkeiten wegen der Geschäfte mit Russland und der Türkei umfassen. Die als Bankenaufsicht fungierenden Zentralbank habe auch die anhaltend schwache Rentabilität moniert. Insgesamt liefen derzeit vier EZB-Überprüfungen.

Die Unicredit will 13 Milliarden Euro Kapital aufnehmen, um damit den Konzernumbau zu finanzieren. Es handelt sich um die größte Kapitalsammelaktion in der italienischen Wirtschaftsgeschichte. Die Unicredit will 17,7 Milliarden Euro an faulen Krediten loswerden und 14.000 Stellen streichen. (APA, Reuters, 30.1.2017)