Devid Striesow spielt Kommissar Jens Stellbrink.

Foto: ORF/ARD/SR/Manuela Meyer

Schön ist es nicht, was die drei Jungs da nächtens in einem Saarbrücker Beerdigungsinstitut treiben. Aber so ganz verkneifen kann man sich ein Grinsen nicht. Sie stecken dem verhassten toten Lehrer, der auch noch eine Radsportlegende war, ein Schweineschwänzchen in den Allerwertesten, filmen das Ganze und hauen ab.

Also zwei von ihnen, der Dritte bleibt im Sonntags-Tatort Söhne und Väter zurück und wird am nächsten Tag ebenfalls tot aufgefunden. Viel zu tun also für Kommissar Jens Stellbrink (Devid Striesow), der auch noch Besuch von seinem eigenen halbwüchsigen Sohn bekommt und zudem seine Internetbekanntschaft flirttechnisch vertiefen muss.

Beziehungen intakt

Immerhin, die Beziehung des Kommissars zum eigenen Nachwuchs ist halbwegs intakt. Die der anderen Burschen zu ihren Vätern nicht. Der eine drischt zu, der andere meckert, der Dritte steht so unter dem Pantoffel seiner kreischenden Ehefrau, dass er sich lieber zur Modelleisenbahn in die Garage zurückzieht.

Väter und Söhne – das ist der Stoff, aus dem viele Filme sind. Im Tatort wird das Thema leider verschenkt. Es gibt so viele Handlungsstränge und Verflechtungen zwischen den Personen, dass jeglicher Tiefgang auf der Strecke bleibt.

Vor dem Einschlafen bewahren ein paar überdrehte Szenen – wenn etwa Stellbrink die Öffnung der Wurstfabrikanten-Villa erzwingt oder die resolute Wurstfabrik-Chefin-Mutter das geliebte Motorrad des Filius "erschießt".

Der Rest ist klassisches, unspannendes Whodunit. Bleibt noch die Auflösung beim Blind Date des Kommissars mit seinem Internetflirt. Man sollte sich auch hier nicht allzu viele Hoffnungen machen. (Birgit Baumann, 28.1.2017)