Stephen Bannon bezeichnete die "Mainstream-Medien" als die wahre "Oppositionspartei".

Foto: APA/AFP/NICHOLAS KAMM

New York – Der Chefstratege im Weißen Haus, Stephen Bannon, hat eine wütende Frontalattacke gegen einen Großteil der US-Medien geritten. Der Spitzenberater des neuen US-Präsidenten Donald Trump sagte in einem Donnerstag veröffentlichten Interview der "New York Times", die Medien sollten "den Mund halten und eine Weile einfach nur zuhören".

Der frühere Chef des rechtsgerichteten und auf Verschwörungstheorien spezialisierten Internetportals "Breitbart" beschrieb die von ihm so bezeichneten "Mainstream-Medien" als die wahre "Oppositionspartei" in Land. Er warf ihnen vor, "dieses Land nicht zu verstehen". Sie begriffen bis heute nicht, "warum Donald Trump der Präsident der Vereinigten Staaten ist".

Medienschelte verschärft

Wegen dieser Fehleinschätzungen sollten die Medien "in Verlegenheit und gedemütigt sein", wetterte Bannon der Zeitung zufolge in dem Telefoninterview. Der Präsidentenberater verschärfte damit Trumps Medienschelte der vergangenen Tage.

Der US-Präsident wie auch sein Pressesprecher Sean Spicer hatten mehrere Medien beschuldigt, die während Trumps Vereidigung anwesende Zuschauermenge absichtlich heruntergespielt zu haben. Dieser Vorwurf entbehrte allerdings einer faktischen Grundlage. Ebenso haltlos war Trumps Anschuldigung, sein Streit mit den US-Geheimdiensten sei eine bloße Erfindung der Medien.

Trump hatte vor seinem Amtsantritt den Geheimdiensten sowohl im Kurzbotschaftendienst Twitter als auch in einer Pressekonferenz Nazimethoden vorgeworfen, weil das Dossier eines früheren britischen Geheimdienstagenten über ihn an die Öffentlichkeit gelangt war. Laut dem Papier soll die russische Regierung angeblich ein Sexvideo von Trump und andere inkriminierende Informationen in den Händen haben. (APA, 26.1.2017)