Nun hat es das wichtigste Börsenbarometer geschafft: Am Mittwoch hat der Dow-Jones-Index erstmals die 20.000er-Marke überschritten. Keine schlechte Performance, wenn man bedenkt, in welchem Umfeld sich die Weltkonjunktur befindet. Die tut sich schon seit Jahren mit größeren Schritten weit schwerer als die Aktienmärkte. Vor allem die Industriestaaten wachsen nur mäßig. Das alles ist für die Investoren zweitrangig. Sie sehen vor allem: keine Alternativen. Solange Niedrigzinsen bei Veranlagungen in Anleihen zu Realverlusten führen, wird der Drang in handelbare Unternehmensanteile anhalten. Unterstützung für Aktien kommt zudem von den hübschen Gewinnen, die viele der notierten Konzerne schreiben.

Doch einiges an der Hausse wirkt auch bedrohlich. Vor allem die seit der Wahl von Donald Trump verzeichneten Kurssteigerungen erscheinen reichlich überzogen. Börsianer agieren recht blauäugig, wenn sie an eine dauerhafte Entfesselung der US-Wirtschaft per Dekret glauben. Auch die Vereinigten Staaten können sich nicht von internationalen Entwicklungen abkoppeln.

Es könnte auch viel schlimmer kommen. Mit dem Aktienboom blähten sich auch die Schulden immer weiter auf, zudem hat der Risikoappetit merklich zugenommen. In der fragilen Situation würde schon ein kleiner Stich reichen, um die Blase platzen zu lassen. Je luftiger die Höhen, desto größer die Absturzgefahr. (Andreas Schnauder, 25.1.2017)