Berlin – Knapp ein halbes Jahr nach der Verurteilung des Models Gina-Lisa Lohfink wegen falscher Verdächtigung kommt der Fall erneut vor Gericht. Der Termin der Hauptverhandlung sei vom Berliner Kammergericht für den 10. Februar festgelegt worden, sagte Sprecherin Lisa Jani am Mittwoch. Damit wurden Medienberichte bestätigt.

Lohfink war im vergangenen August wegen falscher Verdächtigung zu 20.000 Euro Geldstrafe verurteilt worden. Die heute 30-Jährige hatte zuvor beteuert, im Juni 2012 von zwei Männern vergewaltigt worden zu sein. Dafür sah das Gericht aber keine Anhaltspunkte.

Für Revision entschieden

In der Revision werden keine neuen Beweise erhoben und keine Zeugen gehört. "Das Urteil wird auf Rechtsfehler untersucht", sagte Jani. Die Verteidiger Lohfinks hatten zunächst Berufung eingelegt, wodurch der Fall komplett neu aufgerollt worden wäre. Dann entschieden sie sich für die Revision. Für Lohfink sei der Prozess eine enorme psychische Belastung gewesen. Das Model, das Anfang dieser Woche das RTL-Dschungelcamp "Ich bin ein Star – Holt mich hier raus!" wegen zu weniger Anrufe beim Zuschauer-Voting verlassen musste, braucht laut Gericht im Februar nicht zu erscheinen.

Die Verhandlung im Vorjahr hatte polarisiert und deutschlandweit Debatten ausgelöst. Die einen sahen Lohfink als Vorkämpferin für die Rechte von Frauen, andere vermuteten eine inszenierte Tränenshow. (APA, 25.1.2017)