Gaza/Jerusalem – Gerichte in dem von der radikalislamischen Hamas-Bewegung kontrollierten Gazastreifen haben zwei Männer zum Tode verurteilt. Ein Gericht in Gaza-Stadt und eines in Deir al-Balah hätten jeweils einen Mann zum Tod durch Erhängen verurteilt, teilte die Justizbehörde in Gaza-Stadt am Dienstag mit. Zwischen den beiden Fällen gab es demnach keinen Zusammenhang. Nähere Angaben wurden nicht gemacht.

Eine Nichtregierungsorganisation, das Palästinensische Zentrum für Menschenrechte (PCHR), kritisierte, dass die Justizbehörden im Gazastreifen die Todesstrafe "exzessiv" anwendeten. Seit Beginn des Jahres seien bereits vier Menschen zum Tode verurteilt worden. Bei den beiden jüngsten Fällen seien die Urteile jeweils wegen Mordes gefallen.

Im Machtbereich der Palästinensischen Autonomiebehörde ist die Kapitalstrafe für Kollaboration, Mord und Drogenhandel möglich. Theoretisch muss jedes einzelne Todesurteil von Palästinenserpräsident Mahmoud Abbas bestätigt werden, dessen Fatah das Westjordanland regiert. Aber die seit 2007 im Gazastreifen herrschende Hamas erkennt dessen Legitimität nicht mehr an. (APA, 24.1.2017)