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Facebook und Whatsapp gehören zu jenen IT-Firmen, die in den vergangenen 15 Jahren besonders viel Staub aufgewirbelt haben.

Foto: EPA/ANDREW GOMBERT

Vor zehn Jahren mischte Apple den Handy-Markt mit dem iPhone auf und hat verändert, wie wir kommunizieren. Smartphones wurden zum Begleiter, den man stets bei sich trägt. In den vergangenen zehn bis 15 Jahren sind mehrere Unternehmen gestartet, die ebenfalls ihre Spuren in unserem Alltag hinterlassen haben.

Facebook

Von wenigen Firmen kann man behaupten, dass sie die Welt verändert haben. Facebook ist eine davon. Das soziale Netzwerk startete 2004 und wuchs in nur 13 Jahren auf rund 1,8 Milliarden aktive Nutzer im Monat an. CEO Mark Zuckerberg ist nicht nur einer der wohlhabendsten, sondern auch einflussreichsten Firmenchefs. Zuletzt wurde spekuliert, dass er in die Politik wechseln könnte. Der immense Einfluss des Unternehmens wurde in den vergangenen Jahren auch zunehmend zum Problemfall. Verstöße gegen Datenschutzauflagen und der Umgang mit Hasspostings haben Facebook zum Politikum gemacht.

Spotify

Musikdownloads haben DVDs zugesetzt und Streamingdienste machen nun Downloadanbietern das Leben schwer. Ein Unternehmen, das den Musikmarkt nachhaltig verändert hat, ist das 2006 gegründete Spotify. Die Zehntausenden Titel können prinzipiell kostenlos gehört werden. Nach eigenen Angaben hat das Unternehmen aber auch über 40 Millionen zahlende Kunden. Weil bei Streams nur wenig Geld beim Künstler landet, wurde das Unternehmen bereits oft kritisiert. Aufsehenerregend war der Streit mit Sängerin Taylor Swift, die ihre Alben 2014 von Spotify zurückgezogen hatte.

Twitter

2006 sah auch die Gründung von Twitter. Der Dienst ist in den letzten Jahren zwar ins Schleudern gekommen, sein Einfluss ist aber unbestritten. Einzelne Tweets konnten schon Karrieren vernichten und Politiker in Bedrängnis bringen. Aktuell ist es vor allem US-Präsident Donald Trump, der mit seinen Tweets für Aufsehen sorgt. Nach eigenen Angaben hat das Unternehmen 313 Millionen aktive Nutzer im Monat.

Airbnb

Start-ups brechen oft althergebrachte Geschäftsmodelle auf und sind traditionellen Anbietern daher nicht selten ein Dorn im Auge. In der Hotelbranche ist das Airbnb. Das 2008 gestartete Unternehmen ermöglicht Privatnutzern Wohnungen, Häuser oder andere Behausungen temporär anzubieten oder mit anderen zu tauschen. Tourismusabgaben haben die meisten Vermieter dabei keine gezahlt, was Airbnb Ungemach mit den Behörden in zahlreichen Städten eingebracht hat. Das Unternehmen hat jedoch Besserung gelobt und will weltweit mit Steuerbehörden stärker zusammenarbeiten.

Kickstarter

Viele Start-ups konnten ihre ersten Schritte dank Crowdfunding machen. Ein Unternehmen, das sich hier besonders hervorgetan hat, ist das 2008 gegründete Kickstarter. Zu den Produkten, die darüber finanziert wurden, zählen unter anderem die Smartwatch Pebble, das Spiel "Exploding Kittens", die Android-basierte Spielekonsole Ouya und der Musicplayer Pono. Vor Kritik ist aber auch Kickstarter nicht gefeit, vor alle nachdem einige Fake-Projekte aufgedeckt worden waren. Der Großteil ist jedoch legitim und so werden erfolgreich finanzierte Produkte inzwischen sogar in einer eigenen Kategorie auf Amazon beworben.

Uber

Was Airbnb für die Hotelbranche ist, ist Uber für die Taxizunft. Das Unternehmen startete 2009 und vermittelt Fahrgäste an Mietwagenfahrer. Das funktioniert schnell und unkompliziert per App. Gleichzeitig mischt Uber bei selbstfahrenden Autos mit und sägt somit am Job des Chauffeurs selbst. Den für Taxifahrer notwendigen Auflagen unterwirft sich Uber nicht, was in den vergangen Jahren zu heftigen Protesten und teilweisen Verboten des Dienstes geführt hat.

Whatsapp

Whatsapp ist für viele Nutzer zum Inbegriff des mobilen Nachrichtenversands geworden. Gegründet wurde das Unternehmen 2009, Anfang 2014 wurde es von Facebook gekauft. Mittlerweile zählt Whatsapp über eine Milliarde aktive Nutzer im Monat. Spuren hinterlässt das auch bei den klassischen Mobilfunkern. Zu Silvester wurden 63 Milliarden Nachrichten über den Messenger verschickt – bisheriger Rekord. Das geht vor allem auf Kosten der SMS, was in den vergangenen Jahren zu einer Veränderung am Mobilfunkmarkt geführt hat. Inkludierte SMS und Telefonieminuten sind inzwischen nicht mehr so wichtig wie das Datenvolumen.

Instagram

Eine höhere Auflösung, naturgetreuere Farben, schärfere Kontraste – das versuchen Hersteller von Kameras einzufangen. Seien es nun Systemkameras für den Profieinsatz oder kleine Smartphone-Kameras. Und was machen die Nutzer? Sie schießen ihre Urlaubsfotos oder Alltagsschnappschüsse mit Apps, die eine Aufnahme wie vor Jahrzehnten aussehen lassen. Einer der Vorreiter ist das 2010 gegründete Fotonetzwerk Instagram. Wie bei Whatsapp hat Facebook auch hier die Lunte gerochen und das Unternehmen 2012 übernommen – zu einer Rekordsumme von einer Milliarde US-Dollar.

Snapchat

2011 startete ein Messenger, der das Modell von Apps wie Whatsapp fast schon antiquiert aussehen ließ. Snapchat sorgte damit für Furore, dass hochgeladene Fotos nach einiger Zeit automatisch wieder gelöscht werden. Auch danach hat Facebook seine Fühler ausgestreckt, Snapchat lehnte ein Übernahmeangebot jedoch ab. Inzwischen kopiert Facebook die Features des vor allem bei jüngeren Nutzern beliebten Konkurrenten. Bei den Nutzerzahlen bewegt sich Snapchat zwar noch nicht in Sphären von Whatsapp, holt aber rasch auf. Über 150 Millionen sollen es inzwischen sein. (Birgit Riegler, 12.2.2017)