Mossul – Die irakischen Armee bereitet nach eigenen Angaben eine Offensive gegen die IS-Miliz im Westteil der Großstadt vor. Der Angriff werde in den nächsten zwei bis drei Tagen gestartet, kündigte ein Kommandant am Dienstag im irakischen Fernsehen an. Der stellvertretende Sprecher des irakischen Parlaments verkündete die Eroberung Ost-Mossuls am Montagabend nach einem Treffen mit Premier Haider al-Abadi.

Zuvor hatte das irakische Verteidigungsministerium am Montag die komplette Eroberung Ost-Mossuls verkündet – kurz darauf die Meldung aber zurückgezogen. Im Bezirk Rashidiya war es am Montag noch zu vereinzelten Gefechten mit Jihadisten gekommen.

160.000 Vertriebene

Im westlichen Teil von Mossul leben geschätzt noch 750.000 Personen. Über 160.000 Menschen sind laut den Vereinten Nationen seit Start der Offensive zur Befreiung der Stadt vertrieben worden. Die irakische Armee schätzt laut der Nachrichtenagentur Reuters die Zahl der IS-Jihadisten in der Stadt auf 5.000 bis 6.000 zu Beginn der Operation, von denen seien 3.300 bei den bisherigen Kämpfen getötet worden.

Seit Oktober versucht eine von den USA unterstützte Koalition, Mossul zurückzuerobern. Die IS-Miliz hatte 2014 die Stadt besetzt und dort ihr Kalifat ausgerufen. (APA/Reuters, 24.1.2017)