Jerusalem – Der israelische Atom-Informant Mordechai Vanunu ist schuldig befunden worden, gegen Bewährungsauflagen verstoßen zu haben. Laut einem am Montag veröffentlichten Gerichtsentscheid vom 18. Jänner wurde für den 14. März ein weiterer Gerichtstermin anberaumt, bei dem es um das Strafmaß gehen soll.

Der Nukleartechniker hatte 1986 in der englischen "Sunday Times" Details über das israelische Atomwaffenprogramm veröffentlicht und mit Fotos aus dem Forschungszentrum Dimona belegt.

In dem Gerichtsentscheid vom 18. Jänner ging es um ein Treffen mit zwei US-Bürgern im Jahr 2013 in Jerusalem. Bei seiner Haftentlassung 2004 wurden Mordechai ein Verlassen des Landes sowie Kontakte zu Ausländern und Journalisten untersagt.

Vanunu war von 1976 bis 1985 als Techniker in der israelischen Atomanlage Dimona beschäftigt. In einem TV-Interview sagte er 2015, er verfüge über kein Geheimwissen mehr und wolle lediglich die Ausreise zu seiner mittlerweile in Norwegen lebenden Ehefrau Kristin Joachimsen gestattet bekommen. Israel gilt als das einzige Land im Nahen Osten, das über Atomwaffen verfügt, hat dies aber nie offiziell bestätigt. (APA, 23.1.2017)