Paris – In Paris haben am Sonntag tausende Menschen gegen Abtreibung demonstriert. An dem "Marsch für das Leben" beteiligten sich nach Polizeiangaben rund 10.000 Bürger. Die Organisatoren sprachen von 50.000 Teilnehmern. Die Demonstranten forderten mehr Bemühungen, um Schwangerschaftsabbrüche zu verhindern.

Zu der Kundgebung im Zentrum der französischen Hauptstadt kamen zahlreiche Familien und auch ausländische Delegationen. Vertreten waren unter anderem Abtreibungsgegner aus Deutschland, Italien, Spanien und den USA. Zu dem "Marsch für das Leben" hatten fünf Organisationen aufgerufen. Papst Franziskus hatte am Freitag erklärt, er unterstütze das Anliegen.

Gesetz gegen "Desinformation"

Auf Schildern der Demonstranten war unter anderem zu lesen: "Die Schwachen zu schützen ist stark." Zudem riefen die Teilnehmer dazu auf, die "Wahrheit" über Schwangerschaftsabbrüche zu sagen.

In Frankreich soll im Laufe der kommenden Woche ein Gesetz verabschiedet werden, mit dem "Desinformation" zur Abtreibung im Internet unter Strafe gestellt wird. Die Vorlage zielt auf Webseiten ab, die bewusst falsche Informationen verbreiten, um Frauen von einem Abbruch abzubringen. Die katholische Kirche in Frankreich hat das Gesetz scharf kritisiert. Sie sieht dadurch die Meinungsfreiheit verletzt.

Am Samstag waren in Paris nach Polizeiangaben rund 7.000 Menschen für Frauenrechte und das Recht auf Abtreibung auf die Straße gegangen. Sie kritisierten unter anderem die Haltung des neuen US-Präsidenten Donald Trump. (APA, 22.1.2017)