Washington – Wer den Schaden hat, braucht für den Spott nicht zu sorgen. Nicht nur freuen sich die sozialen Netzwerke über zu Ungunsten des Letzteren ausgehende Vergleiche der Besuchermassen bei den Inaugurationen Barack Obamas und Donals Trumps. Auch nach der Vereidigung von Trump zum 45. US-Präsidenten reißen die Proteskundgebungen aus Kunst und Kultur nicht ab.

Mit einem Benefizkonzert haben etwa Dutzende Musical- und TV-Stars am New Yorker Broadway gegen die Präsidentschaft von Donald Trump demonstriert. Beim "Concert for America" sang am Freitag unter anderem Tony-Siegerin Chita Rivera, die Originalbesetzung der Anita in der "West Side Story". Auch Sharon Gless ("Cagney und Lacey") und Billy Porter ("Kinky Boots") hatten kurze Auftritte vor den rund 1.500 Zuschauern in der ausverkauften Town Hall der Metropole. Die Erlöse des unter das Motto "Stand Up! Sing Out!" ("Steht auf! Singt es heraus!") gestellten Konzerts gehen an Organisationen für die Rechte von Einwanderern und Gesundheitsversorgung von Frauen. Es soll von nun an monatlich stattfinden.

Überraschungsauftritt

Bei der riesigen Demonstration gegen den neuen US-Präsidenten in Washington hat Madonna die Teilnehmer mit einem Überraschungsauftritt erfreut. Die Popsängerin trat am Samstag beim "Marsch der Frauen" auf die Bühne und hielt eine Rede, in der sie heftig über den neuen Präsidenten herzog.

Sie rief die Frauen auf, ihre Ablehnung deutlich zu machen, "dieses neue Zeitalter der Tyrannei zu akzeptieren". Alle Minderheiten im Land seien "in Gefahr", warnte Madonna. Dem müssten die Demonstranten eine "Revolution der Liebe" entgegensetzten. "Die Revolution startet jetzt", rief sie in die Menge. Es gehe um den Kampf, frei und gleichberechtigt zu sein. "An unsere Gegner, die sagen, dass unser Marsch zu nichts führt: Fuck you." Nach ihren Worten sang die Pop-Diva zwei Songs. (APA, 22.1.2017)