Koblenz – Nach einem kleineren Vortreffen am Freitagabend kommen prominente Rechtspopulisten aus ganz Europa am Samstagvormittag (10.00) zu einem europäischen "Wahlkampfauftakt" in Koblenz zusammen. Der Kongress der ENF-Fraktion des Europaparlaments mit rund 1.000 Teilnehmern soll die diesjährigen Wahlen in Deutschland, Frankreich und den Niederlanden in den Blick nehmen.

Zu einer Gegenkundgebung mit zahlreichen Spitzenpolitikern werden mindestens ebenso viele Teilnehmer erwartet. Bei der Tagung treten die Chefin der deutschen Alternative für Deutschland (AfD), Frauke Petry, und die Präsidentschaftskandidatin der rechtsextremen französischen Partei Front National, Marine Le Pen, erstmals gemeinsam in Deutschland auf. Sprechen sollen dort auch der Vorsitzende der niederländischen Freiheitspartei (PVV), Geert Wilders, und der Chef der italienischen Lega Nord, Matteo Salvini. Aus Österreich wird der freiheitliche EU-Abgeordnete Harald Vilimsky FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache, der anlässlich der Vereidigung Donald Trumps als neuer US-Präsident in den USA weilt, als Redner vertreten.

Rund 100 Teilnehmer kamen überraschend schon am Vorabend in Mainz zusammen, wie die Polizei mitteilte, darunter Petry, Le Pen und Wilders. Eine spontane Protestversammlung blieb nach Polizeiangaben friedlich. Auch eine erste Demonstration mit 150 bis 200 Teilnehmern in Koblenz verlief demnach am Vorabend friedlich.

An der eigentlichen Gegendemonstration am Samstag beteiligen sich laut Planung auch mehrere deutsche Politiker von SPD und Grüne, darunter SPD-Chef Sigmar Gabriel, sowie internationale Gäste wie Luxemburgs Außenminister Jean Asselborn und die österreichische Vizepräsidentin des Europäischen Parlaments, Ulrike Lunacek. Die Polizei setzt mehr als 1.000 Beamte ein, um Zusammenstöße zu verhindern. (APA/dpa, 21.1.2017)