Innsbruck – Am 23. Februar 1999 gegen 16 Uhr ging nördlich von Galtür eine 400 Meter breite Lawine ab. Die Schneemassen drangen bis in den Ortskern des 700-Einwohner-Skidorfs vor. Es war Hochsaison, die Hotels dementsprechend gut gebucht. Sieben Gebäude wurden bei dem Lawinenabgang in Galtür zerstört. Rund 50 Menschen wurden in ihren Häusern und Unterkünften verschüttet.

Anton Mattle (ÖVP) war schon damals Bürgermeister der Kleingemeinde im hintersten Paznauntal: "Wenn so etwas passiert, wie nun in Italien, dann fühlt man da sehr mit." Die Menschen in Farindola täten ihm einfach nur leid. "Weil ich weiß, wie schwer das für sie ist. Für die Betroffenen, aber auch für die Retter." In Galtür mussten die Einheimischen und Urlauber die erste Nacht nach dem Unglück auf sich allein gestellt meistern. Das schlechte Wetter ließ keine Helikopterflüge zu.

Monatelange Aufräumarbeiten

Das Lawinenunglück forderte 31 Tote, tags darauf starben im nahen Weiler Valzur sieben weitere Menschen nach einem Lawinenabgang. Die Aufräumarbeiten in Galtür dauerten bis in den Juni hinein. "Aber es dauerte schon drei, vier Jahre bis wieder Alltag einkehren konnte." Neben den seelischen Wunden kämpfte die Tourismusgemeinde mit wirtschaftlichen Folgen.

Heute herrscht in Galtür wieder Normalität. "Nur wenn solche Ereignisse passieren, bei denen eine Lawine bis ins Siedlungsgebiet vordringt, kommen die Erinnerungen wieder hoch." (ars, 19.1.2017)