Michael Hayden

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"Das ist bislang einmalig in der amerikanischen Geschichte, auch weil der Streit in aller Öffentlichkeit ausgetragen wird", so kommentiert der ehemalige CIA- und NSA-Chef Michael Hayden im Interview mit der Zeit den Konflikt zwischen Donald Trump und den US-Geheimdiensten.

Man habe es "jetzt mit einem Präsidenten zu tun, der ein ungeheures Vertrauen in seine eigenen Instinkte hat, Vorurteile hegt und von vornherein zu wissen glaubt, wie Geheimdienstarbeit läuft. Sein überbordendes Selbstbewusstsein und seine geringe Neigung, Papiere zu lesen und sich von den Diensten unterrichten zu lassen, machen die Zusammenarbeit nicht einfacher."

"Keinerlei Respekt vor den Geheimdiensten"

Nach Ansicht von Hayden zeige Trump "keinerlei Respekt vor den Geheimdiensten und sieht in deren Berichten nur den Versuch, seine Präsidentschaft zu delegitimieren. Ich fürchte, er wird darum wichtige Erkenntnisse in den Wind schlagen. Das ist riskant."

Dass sich ein Geheimdienstler von der Prominenz Haydens derart offen äußert, ist ebenfalls ein Novum. Hayden, 71 Jahre alt, war von 1999 bis 2005 Direktor des amerikanischen Geheimdienstes NSA. Von 2006 bis 2009 leitete er die CIA.