Zürich – Der Schweizer Werbemarkt hat sich 2016 seitwärts bewegt. Das Werbeaufkommen betrug 5,370 Mrd. Franken (5,01 Mrd. Euro). Das entspricht gerade mal einem Plus von 3,7 Mio. Franken oder 0,07 Prozent gegenüber dem Vorjahr.

Trotz der Integration der Google-Werbedaten in die Statistik bleibe der Schweizer Werbemarkt erstarrt, teilte das Marktforschungsunternehmen Media Focus am Mittwoch mit. Der Schweizer Werbemarkt stagniere seit circa 2011, erklärte eine Media Focus-Sprecherin auf Anfrage der Nachrichtenagentur sda. Da der Werbemarkt sehr ereignisgetrieben sei, könne auch keine Prognose für das laufende Jahr gemacht werden.

2016 machte der Anteil der Werbung im Netz bereits 12 Prozent des Werbekuchens aus. In einzelnen Bereichen, etwa bei Werbung für Haushaltsgeräte, Baumärkte, den Finanzmarkt, für Einrichtungen oder Tourismusangebote und im Modemarkt lag der digitale Werbeanteil jedoch deutlich über 20 Prozent.

Bei einem insgesamt stagnierenden Markt legten die elektronischen Medien werbemäßig um 2,8 Prozent zu. Auch die Außenwerbung verzeichnete einen Zuwachs um 8,2 Prozent auf einen Marktanteil von 12 Prozent.

Printmedien verlieren

Weiter an Boden verloren haben die gedruckten Medien. Nur in vier von zwanzig Branchen stiegen 2016 die Print-Werbebudgets. Media Fokus geht von einem Werberückgang bei den Printmedien um 5,3 Prozent auf einen Marktanteil von inzwischen 39 Prozent aus.

In absoluten Zahlen am stärksten zugenommen hat 2016 die Werbung für Eidgenössische Abstimmungen (+19,3 Mio. Franken). Mehr Werbung geschaltet wurde auch für Freizeit/Tourismus, namentlich von Reiseveranstaltern, Casinos, Autovermietungen und Erotikfachgeschäften (+16 Mio. Franken). Zuwächse gab es überdies bei Nahrungsmitteln (+14 Mio. Franken), im Einzelhandel (+8,8 Mio. Franken), im Filmmarkt (+7 Mio. Franken), von Buchverlagen (+3,6 Mio. Franken) und in Gesundheit und Sport (+4,7 Mio. Franken).

Starke Einbrüche der Werbeaktivität von jeweils über 10 Millionen Bruttowerbefranken verzeichneten hingegen die Branchen Finanzen, Veranstaltungen, Kosmetik & Körperpflege, Bauen und Industrie, Möbel und Heimtextilien. (APA, 18.1.2017)