Wien – Der laut ORF-Chef Alexander Wrabetz "schwelende" Konflikt zwischen ORF und A1 über Aufzeichnungs- und Skip-Funktionen im TV-Angebot des Telekomriesen geht in die nächste Runde: A1 bietet seinen Kunden seit Mittwoch eine Nachseh-Funktion für Fernsehprogramme über sieben Tage. Der ORF erklärt auf STANDARD-Anfrage er "prüft" das neue Angebot von A1.

Mit "A1 View Control" bietet A1 TV ab 18. Jänner einen "persönlichen Videorekorder" für alle bestehenden und neuen A1 TV Plus-Kunden. Nach einmaliger Aktivierung stünden die Inhalte sieben Tage zum Nachsehen zur Verfügung, teilt A1 in einer Aussendung mit. Bis zu zehn Stunden Live-Fernsehen könnten zudem bis zu 90 Tage aufgezeichnet und beliebig oft angesehen werden. Inhalte könnten auch gleichzeitig aufgenommen werden.

"Nicht unsere Programme eingreifen"

Die automatische Aufzeichnung von TV-Inhalten (und Möglichkeiten, Werbung zu überspringen), beschäftigt den ORF schon länger: ORF-General Wrabetz sagte etwa 2016 im STANDARD-Interview, der Konflikt mit A1 "schwelt". Und: "Es geht derzeit zwischen den Juristen und Rechtsabteilungen hin und her. Das ist kein ganz einfaches rechtliches Territorium. Wir müssen darauf achten, dass unsere Rechte gesichert sind, und dass nicht in unsere Programme eingegriffen wird; andererseits ist eine Klärung des Rechteumfangs auch für uns interessant."

Am Mittwoch ließ der ORF auf Anfrage zum neuen Personal Videorecorder von A1 verlauten: "Der ORF prüft die weitere Vorgangsweise und wird sich diesbezüglich auch mit anderen österreichischen Anbietern abstimmen." (red, 18.1.2017)