Häupl will bleiben.

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Wien – Intensiv mit Umbauarbeiten innerhalb der Wiener SPÖ ist Bürgermeister Michael Häupl beschäftigt. Er habe "unzählige Gespräche" hinter sich, viele Gespräche seien noch zu führen. Den Nachfolger oder die Nachfolgerin der zurückgetretenen Sozial- und Gesundheitsstadträtin Sonja Wehsely kennt Häupl bereits. "Ja", sagte Häupl am Dienstag knapp auf entsprechende Fragen. Diese Person habe auch zugesagt. Präsentieren will Häupl die Wehsely-Nachfolge aber erst am Freitag.

An diesem Tag ab 14 Uhr sowie am Samstag findet im C3-Convention Center in Wien-Landstraße die Vorstandstagung der SPÖ statt. Häupl will sich seine Entscheidung im Gremium absegnen lassen. Ob es wie kolportiert zu einer größeren Umbildung des SPÖ-Teams in der Stadtregierung kommt, ließ Häupl offen. "Ich kann diese Frage am Freitagabend beantworten."

Als Favorit für die Wehsely-Nachfolge wird Peter Hacker gehandelt, der Chef des Fonds Soziales Wien (FSW). Hacker selbst zeigte sich im Vorfeld aber wenig begeistert von einem Wechsel. Er gab an, sich mehr als Manager denn als Politiker zu sehen.

Wiener SPÖ als "große Familie"

Auf die Frage, ob Hacker noch im Rennen sei oder ein anderer Kandidat zum Zug komme, antwortete Häupl: "Alles ist möglich." Die Wiener SPÖ sei "eine große Familie". Es sei egal, ob die Familienmitglieder aktuell im Bund, in der Landespolitik oder in der Gewerkschaft tätig seien.

Von einem großen Umbau wäre auch Finanzstadträtin Renate Brauner betroffen. Diese nimmt nach einem längeren Urlaub am Mittwoch ihre Amtsgeschäfte wieder auf. Er werde mit Brauner reden, "wenn die Zeit gekommen ist", sagte Häupl. Sprich: am Mittwoch.

Deutsch fordert Rücktritt von Häupl

In der Partei brodelt es jedenfalls weiter: Ex-Landesparteisekretär Christian Deutsch erneuerte am Dienstag seine "Bitte" an Häupl, möglichst bald selbst zurückzutreten. Ex-Bundesgeschäftsführer Gerhard Schmid, wie Deutsch Sympathisant von Ex-Kanzler Werner Faymann und aktuell Gemeinderat, stärkte Deutsch den Rücken. Dieser sei "eine Art Katalysator der Meinungen und Haltungen vieler Funktionäre und Mitglieder in der Partei".

Häupl selbst denkt nicht an Rücktritt: Er werde wie angekündigt erneut beim Landesparteitag im April kandidieren.

Den Rücktritt Prölls hatte Häupl Dienstagmittag noch nicht ganz verdaut. Er habe seit 1988 intensiv mit ihm zusammengearbeitet. Pröll, mit dem Häupl auch eine "jahrzehntelange Freundschaft" verbinde, werde ihm weiter als Gesprächspartner zur Verfügung stehen. "Aber in einer anderen Form." (krud, 17.1.2017)