Ab Dienstag treffen sich im Schweizer Gebirgsort wieder Wirtschaftslenker, Politiker und Wissenschaftler aus aller Welt.

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Die Aussichten sind ganz gut, wären da nicht die politischen Ereignisse, vor allem der neue US-Präsident Donald Trump und die Folgen des Brexit: Auf diesen Nenner lässt sich das Ergebnis der jährlichen Umfrage von PricewaterhouseCoopers (PwC) bringen, die jedes Jahr zum Auftakt des Weltwirtschaftsforum in Davos präsentiert wird – heuer zum 20. Mal.

Die Befragung von 1.400 Unternehmensführern zeigt, dass 29 Prozent damit rechnen, dass sich das globale Wirtschaftswachstum beschleunigt. Das ist ein Plus von zwei Prozentpunkten gegenüber dem Vorjahr. Noch positiver sind die Topmanager gestimmt, wenn es um ihr eigenes Unternehmen geht: Von 35 auf 38 Prozent ist der Anteil jener angestiegen, die 2017 mit einem Ergebniszuwachs rechnen.

Finanz- und Vertrauenskrise

Bei der Präsentation der Umfrage in Davos erklärte PwC-Chef Bob Moritz, dass die Manager zwar die nächste Zeit positiv betrachten, aber besorgter seien über Risiken, die in der weiteren Zukunft liegen. "Trotz eines stürmischen Jahres 2016 bewegen sich die Vertrauenswerte der Chief Executive Officers (CEOs) nach oben. Es ist aber noch ein weiter Weg zu gehen, bis wieder das Niveau von 2007 erreicht ist." 2008 folgte mit der weltweiten Finanzkrise der Absturz der Vertrauenswerte.

Die vollen Konsequenzen der Trump-Präsidentschaft und des Brexit seien in den nächsten zwölf Monaten noch nicht absehbar, sagte Moritz. Aber 44 Prozent der britischen Konzernchefs sind optimistisch, was die Wachstumsaussichten in nächster Zeit betrifft. Sie wollen sogar mehr Mitarbeiter einstellen.

USA, China und Deutschland treiben Wachstum

Insgesamt geht mehr als die Hälfte der CEOs davon aus, dass in ihrem Unternehmen ein Bedarf an zusätzlichen Arbeitskräften besteht. Vor allem in Brasilien hat das Vertrauen in eine positive Entwicklung massiv zugenommen, in China sind die Werte ebenfalls stark gestiegen, in Deutschland leicht. Als wichtigste Wachstumstreiber werden die USA, China und Deutschland eingestuft.

Im Unterschied zu früheren Jahren betreffen die Sorgen heuer den politischen, nicht den wirtschaftlichen Bereich. Vor allem die Unsicherheit, ob der Protektionismus und die Überregulierung zunehme, steigt, zeigt die PwC-Umfrage. Nicht mehr so positiv wird von den Konzernlenkern auch die Globalisierung gesehen, da sie dafür verantwortlich gemacht wird, dass die weltweite Ungleichheit zunimmt. Das wird inzwischen auch von den CEOs als zentrales globales Problem angesehen. (Alexandra Föderl-Schmid, 17.1.2017)