Melbourne – Acht Gesetzte hat es am Montag gleich in der ersten Runde der Australian Open erwischt. Prominentes Opfer beim Start in den Hauptbewerb war die Rumänin Simona Halep, die Nummer vier bei den Damen. Einige weitere Asse kamen nur mit Mühe weiter, darunter auch die topgesetzten Andy Murray und Angelique Kerber.

Haleps Niederlage war mit einem 3:6, 1:6 gegen die US-Amerikanerin Shelby Rogers klar und ein Deja-vu. Denn im Vorjahr war die 25-Jährige in Melbourne gar als Nummer zwei gegen die Chinesin Zhang Shuai zum Auftakt aus dem Turnier gesegelt. "Ich habe im linken Knie eine Sehnenentzündung", gab Halep an. "Mit Schmerzen zu spielen, ist schwierig. Aber ich brauche nur ein wenig Ruhe und Physiotherapie."

Nicht Murrays bestes Match

Mit Murray und Kerber waren beiden Weltranglistenersten im Einsatz, da bei beiden Geschlechtern die Matches der oberen Rasterhälfte gespielt wurden. Ihre Siege gegen Ukrainer waren nicht ohne Probleme. Murray blieb allerdings ohne Satzverlust, gewann gegen Illja Martschenko 7:5, 7:6 (5), 6:2. Kerber war gegen Lesia Zurenko mehr in Bedrängnis, setzte sich aber doch 6:2, 5:7, 6:2 durch.

"Um ehrlich zu sein, glaube ich nicht, dass es mein bestes Match war", räumte Murray nach der 2:47-Stunden-Partie ein. In Runde zwei trifft der erstmals bei einem Grand Slam topgesetzte Olympiasieger auf den 19-jährigen Russen Andrej Rublew. Kerber ließ in Satz zwei einen Matchball aus, kämpfte, und sah es realistisch. "In der ersten Runde ist es immer hart", meinte die Titelverteidigerin. "Aber ich habe mich nicht so schlecht gefühlt."

Hart bzw. über jeweils fünf Sätze zu kämpfen hatten die Nummern vier, fünf und sieben im Feld der Herren. Der Schweizer Stan Wawrinka (4), 2014 einziger Australian-Open-Gewinner außer dem Serben Novak Djokovic seit 2011, wies letztlich den Slowaken Martin Klizan knapp in die Schranken, der Japaner Kei Nishikori (5) den Russen Andrej Kusnezow und der Kroate Marin Cilic (7) den Polen Jerzy Janowicz.

Sicher

Andere hatten weniger Aufwand. Der Tscheche Tomas Berdych (10) vor allem deshalb, da der Italiener Luca Vanni bei 1:6-Rückstand aufgab. Der australische Lokalfavorit Nick Kyrgios (14) ließ dem Portugiesen Gastao Elias lediglich fünf Games, sein Landsmann Bernard Tomic (27) dem Brasilianer Thomaz Bellucci nur sieben. Ausgeschieden sind Lucas Pouille (FRA/16), Pablo Cuevas (URU/22) und Albert Ramos-Vinolas (ESP/26).

Kyrgios ließ übrigens eine im Sydney Morning Herald zitierte Aussage Roger Federers nicht unbeantwortet. Der gegen Jürgen Melzer siegreich gebliebene Schweizer meinte, dass Kyrgios für den Australian-Open-Titel vier, fünf Große en suite besiegen müsse. Das traue er ihm aktuell nicht zu. "Ich habe so gut wie alle im Raster schon besiegt", sagte Kyrgios. "Auch Roger. Also denke ich, kann ich den Titel holen."

Die weiteren vier der ausgeschieden Gesetzten bei den Damen waren nicht im engeren Favoritenkreis. Die Spanierin Garbine Muguruza (7) kam gegen die Neuseeländerin Marina Erakovic mit 7:5, 6:4 weiter. Klarere Zweisatzsiege feierten die Russin Swetlana Kusnezowa (8), die Spanierin Carla Suarez Navarro (10), die Ukrainerin Elia Switolina (11) und die puerto-ricanische Olympiasiegerin Monica Puig (29).

Letztlich sorgte die Australierin Destanee Aiava für eine besondere Premiere. Die aus der Qualifikation gekommene Lokalmatadorin wurde am 10. Mai 2000 geboren. Sie ist damit die erste im 21. Jahrhundert auf die Welt gekommene Spielerin in einem Major-Hauptbewerb. Die 16-Jährige verlor ihr Match gegen die Deutsche Mona Barthel 3:6, 6:7 (4). (APA, 16.1.2017)