Im Jänner präsentieren die Auto-Hersteller ihre Neuheiten auf der Autoshow in Wien und Detroit, aber auch auf der Elektronikmesse CES.

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Nicht erst seit der Bundespräsidentenwahl scheint die Gesellschaft gespalten. Und nicht nur die Gesellschaft scheint gespalten, sondern jede(r) Einzelne von uns. Denn in der einen Hirnhälfte entwerfen wir offenbar unsere langfristigen Visionen, während wir die andere dazu benützen, die kurzfristigen Entscheidungen zu treffen. Entscheidungen, die zwar ganz schnell gefällt sind, die aber unsere nächsten zehn bis fünfzehn Jahre prägend beeinflussen: Wir kaufen ein Auto.

Skiurlaub und Supermarkt

Wir analysieren also die Weltlage, kommen möglicherweise zu Schlüssen, die uns in ihrer Radikalität selbst unheimlich werden (z. B. autofreie Stadt) und merken dann, dass wir ohne Auto ja nicht einmal zum nächsten Supermarkt kommen, dass wir das Glumpert für den Skiurlaub unmöglich mit der Bahn transportieren können, ohne eigens eine Spedition dafür zu beauftragen, dass vieles einfacher ist, indem man sich in seinen Kokon namens Auto zurückzieht. Während der toten Zeit im Stau begeben wir uns in die Online-Parallelwelt.

Die Kritik am Auto war noch nie so groß wie heute, aber auch sein Erfolg. Autosalons, in denen eine rosige Zukunft ventiliert und gleichzeitig überwiegend elektronisch hochgezwirbelte altbackene Technik angeboten wird, boomen wie nie zuvor.

Elektronikmessen

Auch Elektronikmessen feiern Besucherrekorde, seit sie sich der Visionsmacht und kommerziellen Schlagkraft des Automobils bedienen. Das ist einerseits gut so, denn viele Menschen leben vom Erfolg des Automobils. Doch soll auch die Frage gestellt werden, ob das bedingungslose Zustopfen der Straßen mit Automobilen und die Symptombekämpfung mittels immer besserer Verkehrsorganisation durch Elektronik der Weisheit letzter Schluss sind. (Rudolf Skarics, 16.1.2017)