"Vielversprechendes" Treffen: Der designierte Bundespräsident Österreichs, Alexander Van der Bellen und Außenminister Sebastian Kurz.

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Wien – Der gewählte Bundespräsident Alexander Van der Bellen hat am Freitag Außenminister Sebastian Kurz (ÖVP) für ein informelles Arbeitsgespräch getroffen. Dieses habe sich "sehr vielversprechend" angelassen, erklärte Van der Bellen danach bei einem Pressestatement im Außenministerium. Auch über etwaige gemeinsame Reisen hat man schon geredet.

Es sei wichtig, dass Österreich in außenpolitischen Fragen "mit einer Stimme" spreche, betonte Van der Bellen. Er glaube, die Zusammenarbeit mit Kurz werde eine gute werden. Man habe auch schon versucht, erste Auslandsbesuche abzuklären, ob allein oder in Begleitung des Außenministers, sagte das künftige Staatsoberhaupt. Es gebe genug Krisenherde auf der Welt und für den Minister während des OSZE-Vorsitzes große Aufgaben zu bewältigen. Besprochen habe man auch die spezielle Rolle des Bundespräsidenten in heiklen Situationen. Für ihn sei das Treffen "sehr informativ" gewesen, unterstrich Van der Bellen.

Schelling folgt

Auch Kurz lobte das "gute Arbeitsgespräch", bei dem man über die außenpolitischen Themen geredet habe, die im Moment aktuell sind und in diesem Jahr bevorstehen. Man werde Österreich gemeinsam bestmöglich vertreten.

Fragen waren wie schon nach dem Treffen mit Verteidigungsminister Hans Peter Doskozil (SPÖ) am gestrigen Donnerstag nicht zugelassen. Lediglich zum Tod des früheren Chefredakteurs der "Jerusalem Post", Ari Rath, ließen sich die Politiker zu einer kurzen Antwort hinreißen: Er habe Raths Ableben "sehr bedauert", sagte Van der Bellen, Kurz schloss sich dem an.

Als nächstes stand ein Besuch bei Finanzminister Hans Jörg Schelling (ÖVP) an. Es war übrigens nicht das erste informelle Arbeitsgespräch zwischen dem künftigen Präsidenten und den jeweiligen Ministern. Bereits im Juni nach der ersten Stichwahl traf Van der Bellen unter anderem Kurz und Schelling zum informellen Austausch. Dann kam allerdings die Aufhebung der Stichwahl durch den Verfassungsgerichtshof dazwischen. Aus der Wiederholung des Urnengangs im Dezember ging der Ex-Grünen-Chef abermals als Sieger hervor. Diesmal verstrich die Frist ohne Anfechtung, Van der Bellen wird am 26. Jänner angelobt. (APA, 13.1.2017)