Die Sicherheit von Telegram wird schon länger angezweifelt

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Jener unbestätigte Bericht über Donald Trump und Russland, der am Mittwoch weltweit für Schlagzeilen sorgte, enthält auch heikle Passagen über die vermeintlich sichere App Telegram. So soll ein russischer Agent, der im Bereich der Cyberspionage arbeitet, gegenüber dem Autor des Berichts angegeben haben, dass sein Arbeitgeber Telegram "geknackt" habe. Der Dienst sei im Visier der russischen Behörden gestanden, da er häufig von russischen Oppositionellen genutzt werde.

Iran fing Nachrichten ab

Wie berichtet lässt sich die Echtheit des Berichts nicht bestätigen. Es handelt sich dabei um das Machwerk eines ehemaligen britischen Agenten, der Informationen im Auftrag von Trumps Gegnern gesammelt hat. Doch Bedenken über die Sicherheit von Telegram gab es schon länger. So sollen sowohl der russische FSB als auch iranische Behörden Zugriff auf Telegram-Nachrichten erhalten haben. Möglich war dies, indem sie Authentifizierungs-SMS an Nutzer des Services abfingen. Telegram rät deshalb Nutzern, eine Zwei-Faktor-Authentifizierung einzuführen.

Die aktuellen Berichte dementiert der Service. Sicherheitsforscher und Aktivisten wie NSA-Whistleblower Edward Snowden empfehlen jedoch schon länger den "Signal"-Messenger, der auf Open Source-Lösungen beruht. Als sicher gilt außerdem Threema aus der Schweiz. (red, 12.1.2017)