Salzburg – Die Lufthansa-Tochter Eurowings expandiert in Österreich: Ab Donnerstag bietet der deutsche Low-Cost-Carrier vom Flughafen Salzburg weg 30 neue Verbindungen zu zehn Zielen pro Woche an. Angeflogen werden klassische Urlaubsdestinationen wie Mallorca, Olbia, Split und Dubrovnik, aber auch städtische Ziele in Europa – darunter Brüssel, Paris oder Hamburg. Mit dem Flughafen Köln findet sich auch eine Umsteigemöglichkeit für Langstreckendestinationen im Programm.

Nach Wien – hier ist Eurowings seit Juni 2016 vertreten – ist Salzburg der zweite Standort der deutschen Fluggesellschaft. Hier ist ein Airbus A320 samt Crew stationiert. Eurowings-Geschäftsführer Michael Knitter kündigte an, den Standort Wien von derzeit drei heuer auf sechs aufzustocken. Insgesamt sind dann in Österreich rund 200 Personen bei Eurowings beschäftigt; von Österreich aus werden dann 130 Flüge pro Woche zu 38 Zielen angeboten.

Chancen wegen Niki

Auch in Palma de Mallorca plant Eurowings heuer noch Maschinen zu stationieren. Chancen rechnet sich Knitter auch durch den Rückzug von Air-Berlin-Tochter Niki von den Städtedestinationen aus. Er wolle nicht ausschließen, dass man bei Lücken einspringe. Ganz aktuell seien aber "alle Flugzeuge verplant". Die Auslastung liege bei rund 80 Prozent, sagt Knitter.

Spekulationen, die beiden Lufthansa-Töchter Eurowings und AUA könnten zusammengelegt werden, wies Knitter bei der Präsentation des neuen Standortes in Salzburg zurück. Man stimme sich zwar ab, aber beide Gesellschaften verfolgten völlig unterschiedliche Geschäftsmodelle. Die AUA bediene den Umsteigeverkehr, Eurowings biete ein Point-to-Point-Modell an.

Airport Salzburg

Für den Flughafen Salzburg kommt die neue Eurowings-Basis zur rechten Zeit, denn 2016 war für den Regionalflughafen ein durchwachsenes Jahr. Die Zahl der Fluggäste ist um 4,9 Prozent auf 1,739 Millionen gesunken. Hauptursache sind die Anschläge und Krisen in der Türkei und in Ägypten. Gesunken sind auch die Zahl der Flugbewegungen (minus 9,4 Prozent) sowie die Abflugtonnage der Flieger (minus 5,7 Prozent). Ausgeglichen werden dürfte das Minus durch Steigerungen im Frachtvolumen (plus 18,6 Prozent) und eine positive Entwicklung bei Einnahmen durch Vermietung und Verpachtung.

Der nächste große Brocken steht dem Salzburg Airport dann 2019 ins Haus: Die Sanierung der Startbahn wird zumindest 25 Millionen Euro kosten. (neu, 11.1.2017)