Rom/Mailand/Abu Dhabi – Der Staatsfonds von Abu Dhabi, Aabar, mit fünf Prozent der zweitgrößte Aktionär der italienischen Unicredit, will sich an der Kapitalerhöhung im Wert von 13 Milliarden Euro der Bank-Austria-Mutter beteiligen. Die von Unicredit-Chef Jean-Pierre Mustier geplante Kapitalaufstockung soll am Donnerstag das Grüne Licht von der Hauptversammlung der Aktionäre erhalten.

Der stellvertretende Verwaltungsratspräsident Luca Cordero di Montezemolo, Vertreter Aabars im Unicredit-Board, bestätigte laut der römischen Tageszeitung "Il Messaggero", dass der Staatsfonds sich mit 650 Mio. Euro an der Kapitalerhöhung beteiligen werde.

Sowohl die italienischen Aktionäre der Mailänder Großbank als auch Schwergewichte wie die ausländischen Fonds Capital Research und Blackrock haben zuletzt ihre Bereitschaft signalisiert, sich an der Kapitalaufstockung zu beteiligen. Zu den italienischen Aktionären zählen neben Bankenstiftungen der Brillenunternehmer Leonardo Del Vecchio, Chef des Konzerns Luxottica, sowie der römische Baulöwe Gaetano Caltagirone.

Unicredit-CEO Jean-Pierre Mustier startet nach der Aktionärsversammlung am Donnerstag eine internationale Roadshow. Dabei wird Mustier unter anderem nach London, in die USA und nach Singapur reisen. Treffen mit der Finanzgemeinschaft sind auch in Wien und in Deutschland geplant. Gerechnet wird mit dem Beginn der Kapitalerhöhung am 13. Februar. Sie ist die größte in der italienischen Wirtschaftsgeschichte und soll bis spätestens Juni 2017 umgesetzt. Zehn Banken haben Garantien übernommen, dass sie die neuen Aktien an den Mann bringen. (APA, 11.1.2017)