San Francisco – Die US-Großbank Wells Fargo will nach dem Skandal um Phantom-Konten ihre Reputation mit einem neuen Vergütungssystem wiederherstellen. Bei künftigen Bonuszahlungen für die Bankangestellten soll der Kundenservice im Vordergrund stehen und nicht das Verkaufsziel, wie aus einen internen Dokument des Geldhauses hervorgeht.

Der Plan sei langfristig ausgelegt und beinhalte eine zusätzliche Überwachung der Vertriebsaktivitäten. Weitere Änderungen sollten folgen. Wells Fargo soll über Jahre rund zwei Millionen Konten ohne Kundengenehmigung eröffnet haben. Damit wollten Bankmitarbeiter offenbar hochgesteckte Verkaufsvorgaben erreichen. Neben der Eröffnung der Phantomkonten sollen Mitarbeiter von Wells Fargo Kunden auch zu kostspieligen Finanzprodukten überredet haben, die diese weder anforderten noch brauchten.

Konzernchef John Stumpf nahm nach Bekanntwerden des Skandals nach anfänglichem Zögern seinen Hut. Zudem wurden 5300 Mitarbeiter entlassen. Wells Fargo hat sich in dem Fall bereits mit mehreren US-Behörden auf eine Strafe von 185 Mio. Dollar (175,07 Mio. Euro) geeinigt. Dem Institut drohen aber auch strafrechtliche Konsequenzen. (APA/Reuters, 11.1.2017)